Die Würzburger Kickers können alleine schon wegen ihres Vereinsnamens nicht deutscher Fußballmeister werden. In der Historie sind nur drei Vereine Meister geworden, die Kickers im Namen tragen. 1914 die Stuttgarter Kickers (Deutsche Akademikermeisterschaft) und zweimal die Offenbacher Kickers (1949/50 und 1958/59). Aus diesen Fakten kann jeder erkennen, dass es über 50 Jahre keinen Meister mehr gab, der Kickers heißt. Soviel zur Statistik der Namensgebung. Da im Fußball bekannter Weise das Geld die Tore schießt, gibt es auch hier kaum Hoffnung für den Drittligisten. Selbst wenn die Kickerses schaffen würden, den Wert ihres Kaders um 1.500 % zu steigern, wären sie grade mal so in den Top 100 der wertvollsten Clubs der Welt und hätten 16 der 18 deutschen Bundesligisten vor sich. Außer dem 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf werden alle Bundesligisten mit mehr als 100 Millionen Euro bewertet. Angeführt wird diese Tabelle von Bayern München und Borussia Dortmund.
Geld regiert die Welt – auch des Sports
Seit geraumer Zeit explodieren sowohl die Spielergehälter als auch die Ablösesummen und vermuteten Werte der einzelnen Akteure. Vermutet deswegen, weil erst bei einem tatsächlichen Vereinswechsel die genaue Summe des einzelnen Spielers festgelegt wird. So sind die Werte der Top 500 Spieler Europas mindestens bei der dreifachen Kadergesamtwertsumme der Würzburger Kickers. Angefangen mit Kylian Mbappe, dessen Wert mit 200 Millionen Euro taxiert wird und Endend mit fünf Spielern, deren Wert bei 16 Millionen Euro liegt. Verglichen damit sind deutsche Fußballer zum Schnäppchenpreis zu haben. Der derzeit teuerste im 500er-Club wird mit 100 Millionen Euro gehandelt und der billigste mit 450.000. Der im Moment wertvollste Würzburger Kicker ist der ausgeliehene Phil Ofosu-Ayeh mit einem Marktwert von ca. 400.000 Euro. Der Deutsch-Ghanaer schafft es also nicht mal in den erlauchten Kreis der wertvollsten deutschen Balltreter. Beim Vergleich der Geschlechter kommen die Herren der Schöpfung im Fußball auch im Vergleich zu den Spitzen-Spielerinnen ziemlich gut weg. Experten gehen davon aus, dass die besten Frauen Europas weniger verdienen als männliche Drittliga-Spieler.Auch der DFB misst mit zweierlei Maß. 2016 hätten die Männer für ihren Europameister-Titel satte 300.00 Euro bekommen, die Damen ein Jahr später für das gleiche Ergebnis nur 37.500
Nicht immer gewinnt der teurere Kader
Stelian Moculescu, einer der besten Volleyball-Trainer sagte einmal „Im Volleyball ist es anders, als im Fußball – da gewinnt meistens die bessere Mannschaft“. Dass diese Aussage zutreffend ist, haben vor kurzem die Spieler von Borussia Dortmund erfahren müssen, als sie im Pokal gegen Werder Bremen verloren. Diese Niederlage kam zwar erst nach einer Verlängerung im anschließenden Elfmeterschießen zustande, hätte aber bei Vergleich der beiden Kaderwerte niemals passieren dürfen. Schließlich rangiert die Dortmunder Elf weit vor den Bremern mit etwas mehr als dem vierfachen Wert des Spieler-Materials. Solche Überraschungen sind aber das Salz in der Suppe einiger Wettbewerbe und nicht zuletzt ein Feiertag für alle Fans der Underdog-Mannschaften, um somehr wenn sie eine entsprechende Fußball-Wette bei Betway abgeschlossen haben. Selbstverständlich werden echte Fans immer, auch beim Wetten, zu ihrer Mannschaft halten. Wichtig ist aber, dass diese Außenseiter nur in Ausnahmen in der Lage sind, den großen Clubs Paroli zu bieten. Eine der ganz großen Überraschungen über eine komplette Saison hinweg, schaffte im deutschen Fußball zuletzt der 1. FC Kaiserslautern mit dem damaligen Trainer Otto Rehhagel. Die Lauterer wurden als Aufsteiger Deutscher Meister. Das liegt aber auch schon wieder 20 Jahre zurück und passierte in der Spielzeit 1997/98.
Vergleich der Sportarten
Die wertvollsten und damit teuersten Mannschafts-Spieler der Welt sind in den großen amerikanischen Profiligen aktiv. Sie spielen Baseball, Football, Basketball und Eishockey. Europa leistet sich hauptsächlich teure männliche Fußballer. Alle anderen Mannschafts-Sportarten kämpfen um die Krümel, die vom Fußballer-Tisch abfallen. Handball, Basketball und Volleyball seien nur beispielhaft genannt. Sind in der Spitze beim Fußball als Champions League Sieger über 100 Millionen Euro für den Verein drin, so hat sich zeitgleich im Jahr 2018 der deutsche Vize-Meister im Frauenvolleyball Allianz MTV Stuttgart genauestens überlegt, ob er sein Startrecht für die Champions League wahrnehmen soll und kann. In der Saison 2015/16 wurde nämlich ein sechsstelliges Minus in diesem Wettbewerb erzielt, was für Volleyballer in den Bereich der Existenzgefährdung gehen kann. Auch andere Hallen-Sportarten sind nicht unbedingt auf Rosen gebettet. Handballer und Basketballer wissen genau, was gemeint ist. Auch die Dauer-Olympia-Sieger im Hockey haben am Ende ihrer Karrieren alles andere als ausgesorgt, trotz der riesigen Erfolge und des damit einhergehenden Trainingsaufwandes.
Fazit aus Würzburger Sicht
Trotz der aufs Minimalste geschrumpften Wahrscheinlichkeit innerhalb einer Dekade auch nur in den Dunstkreis einer Deutschen Fußballmeisterschaft zu gelangen, muss Vereinen wie den Würzburger Kickers attestiert werden, dass eine meistens hervorragende Arbeit geleistet wird. Wie dargelegt, bewegen sich Drittligisten wirtschaftlich in den Bereichen, die früher mal als Mittelstand definiert wurden. Mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln zu den nächstgelegenen Bundesligisten kämpfen die Verantwortlichen mit stumpfen Waffen um die Talente und die Zuschauergunst. Nur durch großes Engagement und örtliche Sponsoren kann es gelingen, den Laden am Laufen zu halten. Wenn schon innerhalb der Bundesliga durch konkrete Angebote an Leistungsträger der wirtschaftlich kleineren Konkurrenz, diesen das sportliche Überleben erschwert wird und gleichzeitig Talentscouts sowohl regional als auch bundesweit sichten, so können sich unterklassige Vereine nur um die Reste an Spielern balgen und evtl. auf Leihbasis diesen Talenten zeitweise zur Spielpraxis verhelfen.