Sei spontan! Diese Aufforderung hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Doch warum ist es so wichtig, spontan zu sein? Ist Spontaneität überhaupt immer sinnvoll? Ob auf der Dating-Plattform oder im Bewerbungsverfahren – Spontaneität gilt als positive und nützliche Eigenschaft, ohne die keiner in seinem Leben zurechtzukommen scheint. Schließlich ist das Leben oftmals unberechenbar, und man sich nicht auf alles vorbereiten. Wer nicht flexibel auf sich verändernde Situationen reagieren kann, der ärgert sich jedes Mal, wenn wieder etwas nicht nach Plan läuft – anstatt spontan nach neuen, kreativen Lösungen zu suchen. Spontaneität heißt auch, improvisieren zu können.

Spontan sein im Alltag

Es muss nicht der Last-Minute-Flug in die Karibik oder der Nachtzug nach Budapest sein – Spontaneität lässt sich auch in kleinen, weniger umfangreichen Aktivitäten ausleben. Wenn du im Alltag gezielt darauf achtest, kannst du einige Situationen erkennen, die Raum für spontane Entscheidungen lassen. Doch wie trifft man eine spontane Entscheidung? Es fällt manchen Menschen nicht leicht, auf ihr Bauchgefühl zu hören. Vor allem, wenn man die Folgen einer Entscheidung nicht auf die Schnelle abschätzen kann, kann eine spontane Antwort ein mulmiges Gefühl verursachen. Vielleicht zu Recht: Man muss nicht immer spontan sein. Wenn du das Gefühl hast, eine bestimmte Entscheidung ist zu folgenreich, um sie unvorbereitet zu fällen, dann vertraue deinem Bauchgefühl. Andere Angelegenheiten hingegen, bei denen du immer wieder in bestimmte Denkmuster verfällst oder Entscheidungen aus reiner Routine triffst, eignen sich perfekt, um deine gewohnten Reaktionen zu durchbrechen und spontan zu sein.

Spontaneität versus Organisation

Der größte Feind von Spontaneität ist Sicherheit. Viele Menschen haben es sich angewöhnt, immer die sicherste Option zu wählen – die, die am wenigsten Risiko zu bergen scheint. Dabei ist es wichtig, auch Fehler zuzulassen und keine Angst vor einer falschen Entscheidung zu haben. Niemand macht gerne Fehler, und doch haben sie meist einen Lerneffekt, der sich nicht einstellt, wenn alles glatt läuft. Spontan sein trotz vollem Terminkalender? Ja, das geht. Ob für die Wand, die Tasche oder den Schreibtisch: Wer wichtige Termine in einen übersichtlichen Kalender einträgt, hat all seine Verpflichtungen im Blick – so fällt es plötzlich viel leichter, zwischen den Terminen bewusst spontan zu sein. Außerdem ist ein Gleichgewicht zwischen geplanten und spontanen Aktivitäten sehr wichtig. Denn Spontaneität bedeutet nicht, alle Entscheidungen aufzuschieben und sich damit seiner Verantwortung zu entziehen. Wer sich nicht festlegen möchte, ist nicht spontan, sondern missbraucht seine angebliche Spontaneität als Ausrede – zulasten der Anderen. Ist es wirklich besser, spontan zu sein? Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt viele Entscheidungen, die gut überlegt sein wollen. Wichtig ist, dass du merkst, für welche Entscheidungen das zutrifft – und in welchen Situationen du am besten spontan reagierst. Fest steht: Spontane Personen wirken selbstsicher, unabhängig und souverän. Allein deswegen lohnt es sich, seine Denkmuster des Öfteren zu durchbrechen und öfter spontan zu handeln. Bildrechte: Flickr spontan und planlos – sanne und schnetti Tobias Scheck CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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