Immer mehr Verbraucher schließen Ratenkredite ab, um unerwartete Ausgaben begleichen oder sich ohne langes Sparen Wünsche erfüllen zu können. Die aktuell niedrigen Zinsen ermöglichen die Aufnahme von günstigen Krediten, von denen jedoch nicht jeder Kreditnehmer profitieren kann.
Sparen ist zu Zeiten historisch niedriger Zinsen nicht rentabel. Hingegen sind die Bedingungen für die Aufnahme eines Ratenkredits derzeit geradezu ideal. Nach Angaben der Schufa, die in Zusammenarbeit mit Forsa eine empirische Untersuchung zur privaten Kreditaufnahme des vergangenen Jahres in Deutschland durchgeführt hat, ist das Interesse an Ratenkrediten sehr hoch. Die Anzahl der in 2016 neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge erreichte mit 7,7 Millionen sogar einen Zuwachs von 3,1 Millionen gegenüber 2015, was seit 2006 den höchsten Wert darstellt. Im Vergleich zu 2015 hat sich 2016 die durchschnittliche Kredithöhe um 7 Prozent auf 10.225 Euro erhöht. Im ersten Halbjahr 2017 haben die rund 60 zusammengeschlossenen Konsumfinanzierer des Bankenfachverbandes ein Kreditvolumen von mehr als 30,5 Milliarden Euro vermittelt. Hierbei handelt es sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Steigerung von 11 Prozent, die die Beliebtheit von Ratenkrediten in Deutschland verdeutlicht. Der Geschäftsführer des Bankenfachverbandes Peter Wacket begründet die Finanzierungsneigung der Deutschen auch mit der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Ein voreilig abgeschlossener Kredit kann teuer werden
Trotz niedriger Zinsen sollten Verbraucher Kredite nicht unbedacht abschließen, sondern gründlich überdenken, ob der gewünschte Kredit tatsächlich benötigt wird, mahnen Verbraucherschützer. Verbraucher, für die die Kreditaufnahme unausweichlich ist, sollten den Ratenkredit sorgfältig auswählen. Gerade bei langen Laufzeiten und hohen Kreditsummen machen sich unterschiedliche Konditionen deutlich bemerkbar. Ein kostenloser Kreditvergleich, etwa über ein Online-Kreditportal kann helfen einen passenden Kredit mit günstigen Konditionen zu finden. Verbraucher, die einen Kredit abgeschlossen haben, als das Zinsniveau höher war als heute, können eine Umschuldung vornehmen und durch die Aufnahme eines neuen Kredits mit niedrigeren Zinsen Kosten einsparen. Je nach Art und Höhe des bestehenden Kredits ist eine Ersparnis von hundert bis zu mehreren tausend Euro möglich. Da es auch bei Umschuldungen große Unterschiede hinsichtlich der Kreditkonditionen gibt, bietet sich auch hier ein Vergleich der verfügbaren Angebote an.
Ein Ratenkredit ist nicht für jeden empfehlenswert
Obwohl der Zeitpunkt wohl selten besser war, um einen günstigen Ratenkredit aufzunehmen, warnen Verbraucherschützer vor dem Einstieg in die Schuldenspirale, wenn sich Kunden bei der Aufnahme von Ratenkrediten übernehmen – auch wenn laut Schufa im Jahr 2016 mit 97,8 Prozent ein Rekordwert bei der zuverlässigen Rückführung von Ratenkrediten verzeichnet werden konnte. Dennoch sollten Verbraucher vor dem Abschluss eines Ratenkredits beachten, dass die Festsetzung der Kreditzinsen und folglich der anfallenden Kosten von mehreren Faktoren wie beispielsweise der Bonität abhängt. Antragsteller mit einer geringeren Bonität und einem höheren Kreditausfallrisiko können nicht gleichermaßen von der Niedrigzinsphase profitieren, wie Kreditnehmer mit einer guten Bonität, bei denen Banken wegen eines geringen Ausfallrisikos niedrigere Zinsen verlangen.