Spielhallen sind längst nicht mehr so sicher, wie manch einer zu glauben vermag. Diebstahl, Unterschlagung und Manipulation sind keine Einzelfälle. Bereits vor einigen Jahren veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung einen Artikel mit Bezug auf einen Bericht des Bundeskriminalamtes, welcher offenlegt, dass die Zahl verübter Straftaten in Spielhallen und Wettbüros stetig steigt. Es heißt, dass im Zeitraum zwischen 2008 und 2010 über 19.000 Ermittlungsverfahren wegen Vorfällen in solchen Lokalitäten eingeleitet werden mussten. Hinzu kommen eine große Dunkelziffer an Delikten und die Tatsache, dass dem Bericht Daten von vier Bundesländern fehlen.
Betreiber von Spielhallen als Opfer und Täter
In den meisten Fällen sind Spielhallenbetreiber die Opfer von zunehmender Gewalt und Raubüberfällen. Doch nicht selten sind sie selbst in Verdacht. Meist geht es dabei um Manipulation von Automaten oder die Unterschlagung von Geldern, beispielsweise in Wettbüros. Das große Problem bei der Aufklärung von Straftaten in Spielhallen ist die mangelnde Kooperation der Betreiber, wie das BKA in seinem Bericht bemängelt. Es sei sehr schwer, Videoaufzeichnungen zu erhalten und Hilfe bei der Aufklärung durch Betreiber zu bekommen. Das erhärtet natürlich den Verdacht, dass die Betreiber etwas zu verbergen haben und ebenfalls illegale Aktivitäten betreiben.
Das schlechte Image tut ein Übriges
Spielhallen sind schon seit Jahren im Verruf, sie seien muffig und ungemütlich, hätten kein Flair und seien sowohl von der Einrichtung als auch vom Service her nicht ansprechend. Auf viele Spielhallen, besonders die in Bahnhofsnähe und sozialen Brennpunkten gelegene, trifft das auch zu. Außerdem ärgert es viele Spieler, dass der Konsum von Alkohol in Spielhallen verboten ist und gesetzliche Regelungen ein schnelles Ein- und Auszahlen an Spielautomaten unmöglich machen.
Die Zukunft liegt in der Online Spielothek
Aus diesen Gründen spielen immer mehr Menschen in Online Spielotheken. Diese besitzen, in den meisten Fällen von der maltesischen Regierung ausgestellte Glücksspiellizenzen und bieten Spielern daher ein sicheres und seriöses Umfeld. Einer der Vorteile des Internet-Glücksspiels liegt darin, dass es keine örtliche oder zeitliche Bindung mehr gibt. Eine Online Spielothek kann an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr besucht werden, während Spielhallen sich an gesetzliche geregelte Öffnungszeiten und Tage mit Spielverbot halten müssen. Da immer mehr Online Spielotheken auch mobile Dienste und Apps anbieten, kann das Casino quasi in der Hosentasche mitgenommen werden. Der Geruch von kaltem Rauch und lange Buchungszeiten an Automaten werden durch das Online-Spiel überflüssig.
Änderung des Glücksspielvertrags als Chance für freien Wettbewerb
Schon seit Längerem fordert der hessische Ministerpräsident Peter Beuth eine Änderung des 2012 in Kraft getretenen Glücksspielvertrages. Dieser sieht momentan eine künstliche Verknappung von Konzessionen auf eine Stückzahl von 20 vor. Dies widerspricht nach Meinung diverser Juristen dem Prinzip des freien Wettbewerbs und bedürfe einer genauen Prüfung hinsichtlich rechtlicher Bedenken. Ziel der Änderung des Glücksspielvertrages ist es, die quantitative in eine qualitative Begrenzung umzuwandeln.
Demnach soll die Begrenzung von 20 Konzessionen aufgehoben werden und jedem Bewerber, der gesetzeskonform Wetten anbietet, eine erteilt werden. Dies würde zwar zu deutlich mehr Vergaben von Konzessionen führen und damit auf den ersten Blick zu einer entgegen des vereinbarten Ziels, bessere Suchtprävention zu betreiben und auf den Jugendschutz zu achten, voranschreitenden Entwicklung führen; doch gesetzeskonform agierende Anbieter wären zu ebendiesen Punkten verpflichtet und trügen zu deren Verbesserung bei.
Spielhallen in Zukunft vielleicht selten
Kommt es also zu einer entsprechenden Anpassung des Glücksspielvertrages, dann zieht das ein stark wachsendes Angebot an Online-Casinos und Wettanbietern mit sich. Für Spieler bedeutet diese wachsende Konkurrenz natürlich Vorteile, denn bereits jetzt versuchen viele Online-Casinos durch spezielle Bonusaktionen und Angebote neue Kunden für sich zu gewinnen. Dieser Trend könnte sich in Zukunft nicht nur fortsetzen, sondern sogar verstärken und damit das Online-Spielen immer attraktiver machen, so dass Spielhallen vielleicht nach und nach aus deutschen Städten verschwinden.