Wie heißt es doch so schön: „Wo man singt, da lasse Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. So altbacken dieses Sprichwort auch klingen mag, es verbirgt sich mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit dahinter. Singen ist jedoch nicht nur ein Hobby für „alte Leute“. Auch immer mehr junge Menschen werden heutzutage Mitglieder bei Chören – sei es des sozialen Anschlusses wegen oder aus purer Freude am Singen. Es ist faktisch wissenschaftlich erwiesen: Singen macht nicht nur fröhlicher, sondern Singen ist Medizin, denn Singen bringt Körper und Geist natürlich ins Gleichgewicht. Und das Beste daran: Prinzipiell kann jeder singen – spätestens nach etwas Übung. Um die eigene Singstimme – und nicht etwa die Sprechstimme – weiter auszubauen, braucht es generell nicht viel, sondern lediglich:
- Freude am gesanglichen Eintauchen in ein musikalisches Werk und am eigenen Mitwirken.
- Geduld, um auch kleine Fortschritte bei der Erarbeitung neuer Lieder zu akzeptieren.
- Mut, sich gesanglich auszuprobieren und dabei zwangsläufig Fehler zu machen.
Mit diesen Einstellungen ist jeder auf dem besten Weg, ein guter Sänger bzw. eine gute Sängerin zu werden. Natürlich bleibt es beim Singen das oberste Gebot, die Töne zu treffen. Denn: Deine Stimme ist auch nichts anderes als ein Instrument, mit dem zu üben ist. Jeder angehender Sänger bzw. Sängerin muss somit regelmäßig und nachhaltig üben, um besser zu werden. Und wo geht das einfacher und geselliger als in einem Chor oder einer Hobby-Gesangsgruppe? In einem solchen Rahmen treffen sich gesangsbegeisterte Nachwuchskünstler üblicherweise jede Woche oder alle zwei Wochen – sei es nur zum Spaß oder um auf ein konkretes Ereignis hinzuproben. Fakt ist wiederum: Wer noch besser werden möchte, braucht noch mehr Übung – am besten im Rahmen einer gesonderten Reise.
Ihr seid also in einer kleinen Hobby-Gesangsgruppe – oder einem Kammerchor – und wollt beispielsweise im Rahmen einer kleinen Exkursion fokussierter euren musikalischen Interessen nachgehen? Oder singt ihr in einem größeren Chor und möchtet euer wochenlang Erprobtes für ein anstehendes Konzert vertiefen? Die Gründe sind vielseitig, warum Sänger und Sängerinnen auf eine Chorfreizeit fahren. Allen haben jedoch für gewöhnlich zwei gemeinsame Anliegen: Die Freude am Singen und der Ausbau des Wir-Gefühls. Für die Planung der Probenreise sind in diesem Zusammenhang drei Fragen von zentraler Bedeutung:
- Lokalität: Welche Ausstattung hat welche Gegend?
- Programm: Wie sollen Freizeit und Probezeit jeweils gestaltet werden?
- Verpflegung: Sollen wir selbst kochen oder kochen lassen?
Frage | Tipp |
Lokalität
Welche Ausstattung hat welche Gegend? |
Um eine Chorfreizeit erfolgreich umsetzen zu können, sollte zunächst geklärt werden, ob es in der anvisierten Zielregion einen passenden Musikproberaum gibt. Ferner drängt sich die Frage auf, wo es für alle Mitreisenden genügend Platz gibt? Egal ob eure Gesangsgruppe aus 5 oder 50 Leuten besteht, fest steht: Eure Unterkunft muss rechtzeitig geregelt sein! Wichtig ist hierbei: Besser rechtzeitig buchen als zu spät! Denn viele Herbergen und Unterkünfte sind schon Monate bis über ein Jahr im Voraus ausgebucht. Ihr solltet besonders dann früh mit der Planung beginnen, wenn ihr eine größere Gruppe seid. |
Programm
Wie sollen Freizeit und Probezeit jeweils gestaltet werden? |
Bei einer Gesangsfreizeit gibt es viele Bereiche (neben dem gemeinschaftlichen Treffen der Töne als Hauptanliegen der Proben), an denen gearbeitet werden kann. Hier ein kleiner Überblick:
Und nicht zu vergessen, ist der prosoziale Aspekt einer solchen gemeinschaftlichen Reise:
Es gilt folglich, die richtige Balance zwischen Proben und freier Zeitgestaltung zu finden. Ferner sollte im Hinterkopf behalten werden, dass individuelle Rückzugswünsche toleriert werden sollten. Schließlichmüsst ihr nicht alle alles gemeinsam machen! Vorsicht auch vor zuviel räumlicher Nähe: Schon so mancher Sänger hat bei einer längeren Chorfreizeit einen Lagerkoller bekommen. Für die Freizeitgestaltung einer Probenreise muss ansonsten nicht viel geplant werden, denn wie schon der schwedische Volksmund sagt: „Wer singen will, findet immer ein Lied“. |
Verpflegung
Sollen wir selbst kochen oder kochen lassen? |
„Ohne Mampf, kein Kampf“ besagt ein altes Armee-Sprichwort. Doch das gilt auch für euch Hobbymusiker. Klärt am besten frühzeitig ab, ob ihr eine Unterkunft findet, die – mit einigen Mehrkosten – für euch kocht oder ob ihr euch vorzugsweise selbst verpflegen wollt. Unabhängig davon solltet ihr bedenken, dass ein voller Probentag zwingend ein Frühstück, ein Mittagessen und ein Abendessen – vorzugsweise noch kleinere Snacks für zwischendurch – parat halten sollte. So erspart ihr euch eine etwaige Übellaunigkeit – nicht nur vonseiten eurer Kollegen. |
Es ist bei fast jeder Chorfreizeit das gleiche Bild: Bei wem nach langen Gesangseinheiten die eigene Stimme nicht entweder einige Töne tiefer brummt oder ganz ausgefallen ist, der hat wohl nicht richtig mitgesungen. Dennoch: Die Freude am Singen bleibt und wenn nicht mehr gesungen werden kann, dann wird eben gesummt. Damit die Stimmung während eures gesamten Aufenthalts positiv bleibt, solltet ihr euch stets in Erinnerung rufen, dass Ärgerlichkeiten und Unstimmigkeiten zu einer solchen musikalischen Freizeitimmer dazugehören. Und wenn dann jeder Sänger und jede Sängerin seinen zu singenden Teil der gesamten Liedmelodie beherrscht und endlich alles zusammengefügt wird, dann sind magische Momente vorprogrammiert, an denen allen die Summe ihrer Arbeit auf einmal komplett bewusst wird. Wer sich nicht vorstellen kann, wie übersinnlich Musik wirken kann, der findet in diesem Video ein Veranschaulichungsbeispiel:
Abbildung 1: Neben Mozart gehören heutzutage auch etliche moderne Stücke zum Repertoire vieler Chöre
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