??Was in der Corona-Zeit eine Notlösung war, ist inzwischen fester Bestandteil des Gerichtsalltags: Videoanrufe. Auch am Würzburger Landgericht hat die Technik längst Einzug gehalten. ?Ein Saal, der mit Bildschirmen, Kameras und Lautsprechern ausgestattet ist, macht die digitale Gerichtsverhandlung möglich. Und davon gibt es immer mehr: Allein in diesem Jahr waren es schon 144 Stück. Das hat das Landgericht auf Anfrage mitgeteilt. ?Besonders Zivilverfahren - also Streitigkeiten zwischen Privatpersonen, wie nicht bezahlte Rechnungen, Ärger mit dem Vermieter oder geplatzte Kaufverträge - laufen häufig komplett online ab. ?Die Vorteile liegen auf der Hand: Termine lassen sich flexibler planen, weite Anfahrten oder lange Wartezeiten fallen weg. ?Gleichzeitig hat die Technik aber auch ihre Grenzen. Eine Kamera zeigt nur ein zweidimensionales Bild - so kann es schwieriger werden, die Glaubwürdigkeit eines Zeugen einzuschätzen, so das Landgericht weiter. ?In den bayerischen Gerichtssälen dürfte die Zahl der digitalen Gerichtverhandlungen in den nächsten Jahren immer weiter steigen. Bis Juni waren es im Freistaat schon rund 10.000 Anhörungen oder Verhandlungen. ?