Cannabis, Kokain oder Amphetamin - bundesweit hat die Drogenkriminalität im letzten Jahr abgenommen. Hauptursache ist demnach die Teillegalisierung von Cannabis. Das geht aus dem neuen Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität hervor. Dieses Bild zeigt sich auch in Unterfranken: Die Polizei registrierte im letzten Jahr über 2.700 Fälle - ein Rückgang um knapp 45 Prozent. Damit hat die Drogenkriminalität in der Region den niedrigsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Von den 2.360 Tatverdächtigen waren fast 90 Prozent männlich. Dabei konnten die meisten Fälle aufgeklärt werden: Die Aufklärungsquote lag im letzten Jahr bei über 94 Prozent. Trotz der Teillegalisierung machen Cannabisdelikte weiterhin den größten Anteil aus - knapp 60 Prozent. Dazu zählten vor allem der Handel mit der Droge und der Besitz von mehr als den erlaubten 30 Gramm. Danach folgen Fälle mit Amphetamin mit fast 25 Prozent und Kokain mit knapp sieben Prozent. Insgesamt sind aber alle Drogenarten rückläufig. Auch die Zahl der Drogentoten in Unterfranken ist zurückgegangen - von 25 auf 20 Personen. Haupttodesursache war der Konsum verschiedener Substanzen parallel. Blick auf Deutschland Bundesweit gab es letztes Jahr knapp 230.000 Fälle von Drogenkriminalität - ein Rückgang um fast 35 Prozent. Dennoch machen Kriminelle weiterhin hohe Gewinne mit Drogenhandel und finden stets neue Wege, um die Gesetze zu umgehen. Zudem verlagert sich der Handel zunehmend ins Internet. Daher will das Bundeskriminalamt gemeinsam mit dem Innen- und Gesundheitsministerium weiter die Drogenkriminalität bekämpfen. Helfen soll dabei beispielsweise ein Echtzeit-Frühwarnsystem, um Entwicklungen schnell zu erkennen. Aber auch die Präventionsangebote sollen ausgebaut werden.