??Nitrat im Wasser kann gefährlich sein - deshalb muss der Bund jetzt handeln. Erst kürzlich hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass die Regierung mehr gegen den chemischen Stoff im Wasser tun muss.
?Damit sollen auch die Verbraucher in Mainfranken geschützt werden. Wie eine Untersuchung des VSR-Gewässerschutzes zeigt, sind auch in der Region zahlreiche private Brunnen mit Nitrat belastet.
?Besonders stark im Kreis Kitzingen. Hier haben im letzten Jahr über 34 Prozent der privat genutzten Brunnen den Nitrat-Grenzwert von 50 mg/l überschritten. Erschreckend: Mehr als sieben Prozent der Brunnen lagen sogar über 100 Milligramm pro Liter - das Wasser ist also nicht mehr als Trinkwasser geeignet.
?Im Landkreis Main-Spessart haben etwa 26 Prozent der Proben den 50 mg/l Grenzwert überschritten - im Kreis Würzburg waren es gut 19 Prozent.
?Für die Stadt Würzburg selbst liegen keine Zahlen vor - hier gibt es zu wenig Messerwerte.
?Die hohe Nitratbelastung hängt laut Experten vor allem mit der intensiven Landwirtschaft zusammen. In Mainfranken betrifft das vor allem den Anbau von Mais und Weizen.
?Mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts muss die Regierung nun einen Aktionsplan vorlegen und die Düngeverordnung anpassen, um das Trinkwasser langfristig zu schützen.
?Zum Hintergrund
?Nitrat ist ein chemischer Stoff, der vor allem in Düngemitteln vorkommt. Über den Boden gelangt er aber auch ins Grundwasser. Nitrat ist zwar nützlich für Pflanzen und sorgt für mehr Wachstum - für Menschen kann eine hohe Belastung aber gefährlich sein.
?Vor allem Babys und Kleinkinder sind empfindlich - der Stoff kann sich in deren Körper in Nitrit umwandeln, was den Sauerstofftransport stört. Bei Erwachsenen kann langfristig das Risiko für bestimmte Krankheiten steigen. ?