Es ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Wissenschaftler in Europa: Der Körber-Preis. Und der geht dieses Jahr an die gebürtige Würzburgerin Stephanie Wehner. Die Quanteninformatikerin und frühere Hackerin nimmt die mit eine Million Euro dotierte Auszeichnung am Donnerstagmittag in Hamburg entgegen.
Damit wird ihre wegweisende Arbeit zum Datenaustausch der Zukunft gewürdigt, dem Quantennetzwerk- einem ultraschnellen und extrem sicheren Computernetzwerk. Künftig könnten Daten damit unter anderem abhörsicher übertragen werden. Wehners Ziel ist, diese sichere Kommunikationsform für alle nutzbar zu machen.
Dafür hat sie das erste Betriebssystem für Quanten-Netzwerke entwickelt. Bei normalen Verbindungen können Daten, die verschickt werden, theoretisch heimlich mitgelesen werden. Bei Quantennetzwerken ist das anders - hier kann niemand heimlich Daten auslesen, ohne dass es bemerkt wird. Das macht es möglich, dass vertrauliche Informationen sehr sicher übertragen werden - zum Beispiel Passwörter, persönliche oder auch medizinische Daten sowie geheime Botschaften.
Mit dem Preisgeld will sie ihre Forschung fortsetzen. Die Körber-Stiftung zeichnet mit dem Körber-Preis seit 1985 jährlich einen Forschungsdurchbruch in den Physical oder den Life Sciences in Europa aus. Prämiert werden exzellente und zukunftsweisende Forschungsansätze mit hohem Anwendungspotenzial. Acht Preisträgerinnen und Preisträger des Körber-Preises wurden später auch mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Stephanie Wehner ist 1977 in Würzburg geboren - hier lebte sie auch bis 1997.