Das Hotel Rebstock in der Würzburger Neubaustraße hat sich am Donnerstagmittag in ein Regierungsgebäude verwandelt. Dort sind die Spitzen der Koalitionsfraktionen von Union und SPD in ihre erste Klausur gestartet. CSU-Mann Alexander Hoffmann aus Retzbach hat seine Kollegen Jens Spahn und Matthias Miersch in seine Heimat geladen. Dabei geht es vor allem um eine Frage: Was hat bis Ende des Jahres Priorität beim Regieren Am Mittag haben sich die Spitzenpolitiker zunächst auf der Alten Mainbrücke für ein Foto versammelt - das Brückenmotiv war nicht zufällig gewählt. Auch bei dem Koalitionsgipfel gehe es ums Brückenbauen, so Hoffmann. Laut Unionsfraktionschef Jens Spahn habe es manche scharfe Kurve schon gegeben, die die Koalition durchgeruckelt hat. SPD-Mann Matthias Miersch betonte, dass sich das Trio jetzt Zeit nehmen werden, miteinander zu reden, um Fehler künftig zu vermeiden. Es geht also ums Miteinander. Die geschäftsführenden Fraktionsvorstände wollen bei der zweitägigen Klausur über Schwerpunkte im zweiten Halbjahr beraten. Ärger hatte zuletzt das Scheitern einer Verfassungsrichterwahl ausgelöst, nachdem die Union ihr Ja zur SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf nicht mehr garantieren konnte. Nach Angaben Mierschs soll das weitere Verfahren aber nicht Thema in Würzburg sein.