Die Bundesregierung will sich künftig verstärkt für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch einsetzen. Das hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt am Donnerstag angekündigt. Dass das notwendig ist, zeigt sich auch in der Region. In Unterfranken wurden im vergangenen Jahr wurden knapp 240 Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch. Das sind deutlich mehr als noch im Vorjahr, wie aus dem Sicherheitsbericht der Polizei hervorgeht. Damals waren es noch rund 200 Fälle - ein Anstieg also um 15,5 Prozent. Bundesweit ist die Zahl der Missbrauchsfälle dagegen relativ konstant bei 18.000 geblieben. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Bundeslagebild zu Kindesmissbrauch hervor. In knapp 60 Prozent der Fälle bestand eine Vorbeziehung zum Opfer - meist waren die Tatverdächtigen Familienangehörige oder Bekannte. Zu den Taten zählen neben sexuellen Handlungen mit und ohne Körperkontakt auch Vergewaltigungen, Cybergrooming, Prostitution und Kinderpornografie.