Wer in Würzburg eingebürgert werden will, braucht aktuell viel Geduld. Die entsprechende Stelle im Rathaus ist ab sofort bis 25. August geschlossen. Grund sind unvorhergesehene personelle Engpässe, teilte die Stadt mit. Aber auch ansonsten brauchen die Einbürgerungsanträge viel Zeit - sechs bis zwölf und ein Einzelfällen bis zu 18 Monate. Das bestätigt die Stadt auf Nachfrage. Aktuell sind noch rund 950 Anträge in Bearbeitung. Dabei kommen rund 200 Menschen, die eingebürgert werden wollen, aus Syrien, weitere knapp 100 aus Russland. Jeweils 50 bis 80 Antragssteller kommen aus der Türkei und der Ukraine. Weitere 850 Personen stehen auf einer Warteliste. Dass die Bearbeitung der Anträge so lange dauert, liegt einerseits an fehlendem Fachpersonal und mangelnder Digitalisierung. Andererseits vor allem aber daran, dass die Nachfrage enorm angestiegen ist - in den letzten zwölf Monaten um 50 Prozent. Grund ist, dass die Ampel-Regierung im letzten Jahr die Einbürgerung vereinfacht hat. So haben Menschen beispielsweise schon nach fünf statt wie bisher nach acht Jahren einen Anspruch auf Einbürgerung. Die Stadt hat aber schon Lösungen parat: Es wurden neue Stellen geschaffen, zudem soll die Antragstellung künftig elektronisch möglich sein. Geplant sind auch Sammeleinbürgerungen, die einmal im Monat stattfinden sollen, um den Vorgang zu beschleunigen.