Fast 30 Jahre nach dem Mord an einem türkischen Gastwirt in Würzburg müssen zwei Männer lebenslang in Haft. Das Würzburger Landgericht hat ein heute 50 und 67 Jahre altes Vater Sohn Duo am Donnerstag schuldig gesprochen.
Das Gericht war überzeugt, dass der Vater den Mordauftrag gegeben hatte, den sein Sohn ausführte. Auslöser soll Streit um verliehenes Geld gewesen sein. Weil das Gericht auch die besondere Schwere der Schuld feststellte, würden die beiden nach 15 Jahren nicht aus dem Gefängnis kommen.
Die Angeklagten hatten die Vorwürfe stets bestritten. Die Mordwaffe wurde bis heute nicht gefunden. Die Verteidigung hatte in ihrem Plädoyer Freispruch für das Vater Sohn Duo gefordert. Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig, es ist davon auszugehen dass die beiden Angeklagten es nicht akzeptieren.
Das Opfer war Anfang 1999 in seiner Gaststätte in der Würzburger Zelllerau erschossen worden. Ein maskierter Täter war damals in die Kneipe gekommen und hatte mehrfach auf den Wirt geschossen. Danach verschwand der Schütze.
Trotz intensiver Ermittlungen blieb der Fall über zwei Jahrzehnte ungelöst. Erst 2024 kam wieder Bewegung hinein. Damals hatte die Tochter bzw Schwester der beiden Männer ihr Schweigen gebrochen und die beiden beschuldigt.
Vor Gericht hatte sie die Aussage kurz vor Ende des Verfahrens widerrufen, offenbar war sie aus ihrem persönlichen Umfeld vorher massiv unter Druck gesetzt worden. Weil sie dabei blieb, ihre belastende Aussage sei eine Lüge gewesen wird nun sogar wegen Falschaussage gegen sie ermittelt.