Fast 50 Jahre nach dem Mord an einer damals 18-Jährigen bei Kolitzheim steht der Prozess vor dem Schweinfurter Landgericht kurz vor dem Abschluss. Am Donnerstag hat noch einmal die Verteidigung das Wort. Für die Staatsanwaltschaft ist der Fall klar: Der heute 70 Jahre alte US-Amerikaner habe während seiner Dienstzeit bei der Army in Schweinfurt eine Affäre mit dem Opfer gehabt. Als die 18-Jährige drohte, mit seiner Frau zu sprechen, habe er sie zum Schweigen gebracht. Einer der Verteidiger hatte letzte Woche Freispruch beantragt, auch das Plädoyer des zweiten Verteidigers am Donnerstag dürfte darauf hinauslaufen. Spannend wird auch, ob der Angeklagte selbst noch einmal das Wort ergreift, ehe sich das Gericht zur Urteilsfindung zurückzieht. Bei dem Fall handelt es sich um einen sogenannten Cold Case, bei dem die Ermittler über Jahrzehnte hinweg keinen mutmaßlichen Täter finden konnte. Bewegung war erst wieder in den Fall gekommen, als dank neuester Technik DNA-Spuren des Angeklagten am Tatort nachgewiesen werden konnten. Die Nachweis-Verfahren sind in den letzten Jahren immer sensibler geworden. Um DNA nachzuweisen, braucht es nur noch den Bruchteil der Menge die früher nötig war.