97 Koffer und Gepäckstücke aus Stein und Metall - Die sollen am Würzburger "DenkOrt Deportationen" am Bahnhofsvorplatz an die jüdischen Opfer des NS-Regimes erinnern. Zuletzt waren es noch 88 herrenlose Koffer, im Rahmen einer Gedenkstunde am Freitagvormittag, sind die aber um neun weitere ergänzt worden. Jeder dieser 97 herrenlosen Koffer und Gepäckstücke steht symbolisch für eine unterfränkische Gemeinde, aus der zwischen 1941 und 1944 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger deportiert wurden. Neben zahlreichen Vertretern aus den verschiedenen beteiligten Gemeinden nahmen auch der Bezirkstagspräsidenten Stefan Funk sowie der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, an der Gedenkstunde teil. Zum Hintergrund Der Würzburger "DenkOrt Deportationen" wurde 2020 offiziell eingeweiht. Seither ist er bereits mehrfach Ziel antisemitischer Angriffe geworden. Die Gedenkkoffer stehen sinnbildlich für den Verlust und das Verschwinden von Jüdinnen und Juden und ihrer Kultusgemeinden. Die Koffer werden von den jeweiligen Kommunen gespendet und dann am DenkOrt aufgestellt. Ein zweites, identisches Exemplar bleibt in der Kommune.