Menschen mit Behinderung stoßen im Alltag immer wieder auf sichtbare und unsichtbare Barrieren - auch in der Region. Darauf hat der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Montag aufmerksam gemacht. In Würzburg leben derzeit über 30.000 Menschen mit einer Behinderung. Die Stadt setzt sich für die Inklusion dieser Menschen ein, allerdings könnte sie noch mehr tun, sagt der Behindertenbeirat der Stadt. Die Stadt hat bereits einige Forderungen des Behindertenbeirats umgesetzt. Beispielsweise gibt es zwölf öffentliche, barrierefreie Toiletten in Würzburg. Teilweise wird dafür allerdings ein Schlüssel benötigt, den schwerbehinderte Menschen gegen eine Leihgebühr bekommen können. Insgesamt gibt es aber noch zu wenig barrierefreie Toiletten im öffentlichen Raum, findet der Behindertenbeirat. Seit Dezember letzten Jahres ist außerdem das "Taxi für alle" unterwegs. Rollstuhlfahrer können dort über eine Rampe in das Heck des Taxis einsteigen - ganz ohne Hilfe. Auch der Würzburger Hauptbahnhof ist inzwischen barrierefrei: An jedem Gleis gibt es einen Aufzug. Zudem wird der kommunale Behindertenbeauftragte bei Neu- und Umbauten miteinbezogen, um die Barrierefreiheit zu überprüfen. Allerdings ist in vielen Bereichen noch Luft nach oben: Es gibt zum Beispiel zu wenig Bodenleitsysteme für Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Viele Treppenstufen und fehlende Rampen erschweren die Teilhabe für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollatoren. Protestaktion in Würzburg Am Montag haben sich auf dem QR-Code-Platz in der Würzburger Eichhornstraße rund 140 Menschen versammelt und eine große Menschenkette gebildet. Damit haben sie auf die noch bestehenden Hindernisse, mit denen Menschen mit Behinderung zu kämpfen haben, aufmerksam gemacht.