Viele junge Musiker haben eine eigene Band mit großartigen Songs oder sogar ein eigenes Musikprojekt mit allem Drum und Dran – und trotzdem weiß die Masse der Bevölkerung nicht einmal von der Existenz der Band. Wie junge Talente dennoch eine Plattform als Sprachrohr nutzen können, um gehört zu werden ohne dabei Budget zu verbrennen, erklärt dieser Artikel.
Corporate Sound und Design
Bevor man zu externen Maßnahmen greift, sollte zuvor objektiv reflektiert werden, ob die Band ein einzigartiges, prägnantes und zur Musik passendes Bandlogo hat? Wie ist die Qualität der Musik und welches Alleinstellungsmerkmal geht aus ihr hervor? Wurden bereits professionelle Bandfotos in einer geeigneten Location aufgenommen? Diese Faktoren sollten alle gegeben sein, wenn Nachwuchskünstler den ersten Schritt Richtung Standing Ovation gehen möchten, denn ein solides Image aufzubauen ist nicht gerade preiswert.
Eine verhältnismäßig günstige Möglichkeit ist es, sich über einen Wettbewerb online verschiedene Designer Logos vorlegen zu lassen und anschließenden gegen Entgelt eines davon auszuwählen.
Die eigene Webseite – ein essentieller Aspekt für jeden Künstler
Kunst zu kreieren ist ein wunderschöner Prozess, der viel Sorgfalt und Ausdauer benötigt. Die schönste Melodie nutzt nichts, wenn vor leeren Hallen ohne Publikum gespielt wird. Um das zu vermeiden und das Branding der Band beim richtigen Publikum zu etablieren, kann eine eigene Website als Schlüsselelement dienen.
So kann man sich beispielsweise via Bandcamp eine eigene Seite erstellen. Der Vorgang ist kostenlos, geht relativ schnell und stellt den Musikern eine Plattform zur Verfügung, allerdings berechnet Bandcamp eine Pauschale von 15 Prozent von den Verkäufern.
Wem eine eigene Homepage lieber ist, der sollte über ein paar Fachkenntnisse verfügen, um sich mit Hilfe eines Baukastensystems eine eigene Seite zu erstellen. Die Alternative dazu wäre die Beauftragung einer Agentur, jedoch sprengt dies oft den Budgetrahmen. Das Start-Up Websitebutler hingegen baut und pflegt Webseiten für wenig Geld, mehr Infos gibt es hier.
Auf der Webseite sollte nach Möglichkeit alles Wissenswerte über die Band stehen:
- Vorstellung der Band und ihre Mitglieder
- Musikrichtung der Band
- Daten und Location zu den Auftritten
- Youtube-Channel Soundcloud-Account der Band
- Verfügbarkeit von Merchandise Artikeln, die Fans käuflich erwerben können
YouTube nutzen – audiovisuelle Reize setzen!
Es gibt viele Influencer, die ihr Geld mit Schminktipps und Vlogs verdienen. Auch Musiker haben die Möglichkeit, mit ihrer Musik mehr Aufmerksamkeit zu generieren! Wird noch kein YouTube Channel genutzt, wird es höchste Eisenbahn! Das ist die perfekte Plattform, um eine Community aufzubauen und mit ihr zu interagieren. Wer beispielsweise Videos von den eigenen Auftritten hoch lädt, gewinnt an Reichweite und kann durch Empfehlung andere Nutzer von seinem Talent überzeugen.
Social Media – das Muss für alle Künstler
Völlig egal ob Facebook oder Instagram, Bands sind gut damit beraten, sich Künstler-Profile für diese Seiten zu erstellen. Besonders Facebook hilft bei der Erweiterung des Netzwerks, um Kontakte mit Veranstaltern, Labels etc. zu knüpfen. Je nach Netzwerk muss man sich den Voraussetzungen anpassen, die die Plattformen mit sich bringen. So ist zum Beispiel Instagram erheblich visueller als Facebook.
Digitale Distribution – der Weg von heute
Immer mehr Bands entscheiden sich ganz gegen klassische Vertriebswege und gehen digital vor. Was damals mit dem iTunes Store begann, ist mittlerweile viel größer geworden. Neben dem bereits angesprochenen Bandcamp bieten sich auch Plattformen wie RecordJet oder Zimbalam für den digitalen Vertrieb an. Bands sollten auf so vielen Musikportalen wie möglich hör- und downloadbar sein!
Mund-zu-Mund-Propaganda
Was für so viele berühmte Bands in der Vergangenheit gut funktioniert hat, findet auch in der heutigen Zeit noch Anklang: Analoge und digitale Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Voraussetzungen hierfür sind natürlich gute Auftritte und die Verfügbarkeit der Musik auf den diversen Plattformen. Musiker sollten in direktem Kontakt mit den Leuten bleiben, die ihre Musik hören, und sie auf dem Laufenden halten. Dazu gehört natürlich auch eine Demo-CD, die eventuell noch neben den digitalen Vertriebswegen bei den Auftritten verkauft werden können.
Klare Positionierung – Notwendig und wichtig
Auch, wenn in diversen Genres Crossover mittlerweile sehr gefragt sind – es ist wichtig, sich tendenziell einem Genre zuzuordnen. Denn nur so schafft man es, eine Zielgruppe zu finden. Die wenigsten Hip-Hop-Fans werden sich spontan für ein Metal-Konzept begeistern lassen oder umgekehrt – Ausnahmen bestätigen hierbei allerdings die Regel.
Arbeit mit Stickern und Aufklebern
Hat die Band das oben angesprochene Bandlogo in der Tasche, wird es Zeit, dieses mit der Webseiten-Adresse auf Sticker und Aufkleber drucken zu lassen. Diese sind alles außer teuer und können überall hingeklebt werden, wo es nicht verboten ist. Spread the word ist hier das Stichwort.
Kombiniert die Maßnahmen!
Alle Maßnahmen sind gut. Aber wirklich gut sind sie erst kombiniert. Musiker sollten die Macht des Verlinkens für ihre digitalen Auftritte nutzen. Je mehr die Inhalte der verschiedenen Web-Auftritte miteinander in Verbindung gebracht werden, desto besser!
Abbildung 1: pixabay.com © AurelienDP
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