Im Herbst oder Winter ein Haus zu bauen stellt einen vor viele Herausforderungen zusätzlich zum eigentlichen Aufwand des Hausbaus. Wegen den Witterungsbedingungen müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit die auf der Baustelle befindlichen Baumaterialien am Ende nicht wohlmöglich unbrauchbar werden und bei Bodenfrost ist es nur schwer möglich dahingehende Arbeiten vorzunehmen.

Ein Hausbau besteht jedoch nicht nur aus der eigentlichen Bauphase, die heutzutage etwa vier bis fünf Monate beträgt, sondern es müssen bereits im Vorfeld ausreichend Informationen eingeholt und der Hausbau bis in kleinste Detail geplant werden. Viele junge Familien fangen daher im Herbst mit den ersten Vorbereitungen an, damit im Frühling mit dem Bau begonnen werden kann.

1. Phase: Informationsphase

In der ersten Phase des Hausbaus geht es erstmal darum sich grundlegende Gedanken darüber zu machen, wie das Haus letzten Endes eventuell aussehen könnte. Hier werden Kataloge gewälzt, Fertighäuser angeschaut, Tipps von anderen Hausbesitzern eingeholt und abgesteckt, was prinzipiell alles möglich wäre. Zudem wird in dieser Phase das passende Grundstück gesucht und die Idee über das zukünftige Haus ausgearbeitet.

2. Phase: Planungsphase

Sobald ein potentieller Bauplatz gefunden ist, sollten sich die Bauherren bei der Gemeinde oder der Stadt über den Bebauungsplan erkundigen. Vor der Unterzeichnung des Kaufvertrages, sollte zudem nochmal einen Blick in die Umgebung geworfen werden, ob Kindergärten, Schulen, Ärzte und Geschäfte des täglichen Bedarfs ausreichend in der Nähe vorhanden sind. Eine gute Verkehrsinfrastruktur macht auch Menschen ohne Auto mobil.

Beim Kauf des Grundstücks sollten sich die Bauherren indes darüber im Klaren sein, dass es nicht allein bei den Kosten für das Grundstück bleibt. Hier sind noch Kaufnebenkosten wie Grunderwerbssteuer, Grundbucheintrag und Notarkosten einzuplanen, weswegen ausreichend finanzielle Reserven vorhanden sein sollten. Des Weiten muss das künftige Eigenheim an Kanal, Wasser, Gas und Strom angeschlossen werden, es werden zusätzlich noch Erschließungskosten fällig. Auch die Baufinanzierung sollten angehende Hausbesitzer bereits vor dem Grundstückskauf bis ins kleinste Detail durchdenken und die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten gegeneinander abwägen. Zudem kommen oftmals staatliche Förderungen in Betracht. Ein weiterer Kostenfaktor, der oft übersehen wird: Die entsprechenden Versicherungen, die schon für den Bau abgeschlossen werden sollten. Da hier das Wissen ungleich geringer ist als beim Erwerb eines bestehenden Gebäudes, gilt es, sich vorher gründlich zu informieren und bereits als Bauherr für eine umfassende Absicherung der Baustelle und den darauf Arbeitenden zu sorgen.

Es gibt bekanntlich nicht nur einen Typ Haus und daher sollten sich die Bauherren darüber im Klaren sein, für welche Art sie sich letztlich entscheiden. Denn ob Reihenhaus, freistehendes Haus, Fertighaus oder Massivhaus, eine bestimmte Bauweise hat nicht nur Auswirkungen auf den Bauverlauf, sondern sollte auch für Jahre den ästhetischen und praktischen Ansprüchen genügen.

Die Wahl der Bauweise hat auch Auswirkungen auf die Wahl des Baupartners. Ein Haus kann beispielsweise „schlüsselfertig“ gebaut werden, was in aller Regel recht unkompliziert für die Bauherren abläuft, da das Haus nahezu einzugsfertig von einem Fertighaushersteller auf dem Grundstück errichtet wird. Ein Bauträger hingegen mauert direkt vor Ort, weswegen auch nochmals vermehrt auf Gegebenheiten des Grundstücks eingegangen werden kann. Die dritte Alternative ist alle Handwerker in Eigenregie zu suchen und selbst Hand anzulegen. Der Aufwand für die Bauherren ist so zwar höher, aber es können vermehrt eigene Vorstellungen einfließen, ebenso erkennt die Bank die „Muskelhypothek“ an.

Bereits beim Entwurf eines Grundrisses sollte sich der Bauherr über die Aufteilung und Nutzung der Räume Gedanken machen. Soll das Wohnzimmer großzügig Raum bieten und auch ein Esstisch darin Platz finden, werden 20 Quadratmeter nicht ausreichend. Hier ist es dann besser mit bis zu 50 Quadratmeter zu planen. Ein gewöhnliches Schlafzimmer hat in der Regel eine Größe von 16 Quadratmeter, ein Kinderzimmer zehn. Hier gilt jedoch: Je älter Kinder werden, desto mehr Platz benötigen sie. Zudem sollten sich vor allem junge Paare, deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, Gedanken darüber machen, wie groß die Familie letzten Endes werden soll, damit es nicht an den passen Räumen mangelt.

3. Phase: Bauphase

In der letzten Phase geht es nun ans Eingemachte und das Haus wird langsam Gestalt annehmen. Damit alles reibungslos verläuft, gibt es hier jedoch auch einige Details, die es zu beachten gilt. Wer beim Hausbau auf Nummer sicher gehen möchte, lässt bereits vor Baubeginn eine Baugrunduntersuchung durchführen, welche Auskunft über die Beschaffenheit des Bodens gibt. Hier untersucht ein Gutachter nicht nur die Tragfähigkeit, sondern weist auf Schichten- oder Grundwasser und eventuelle Bodenverunreinigungen hin. Ein solches Gutachten sichert das Bauvorhaben ab, ohne es können später Baumängel auftreten und hohe Zusatzkosten entstehen.

Auf der Baustelle sollten alle potentiellen Störfaktoren aus dem Weg geräumt und Maßnahmen für einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle getroffen werden. Das Grundstück muss von stören Bäumen bereinigt, ein Bauzaun errichtet und eine Miettoilette aufgestellt werden. Zudem müssen Baustrom, ein Wasseranschluss und Stellplätze vorhanden sein. Zudem müssen in einigen Fällen Baufahrzeuge einen öffentlichen Fußweg überqueren, um die Baustelle zu erreichen. Um einer Zerstörung des Gehwegs vorzubeugen, muss ein vorübergehender Schutzbelag aufgebracht werden. Dazu wird auch eine sogenannte Überfahrtsgenehmigung der Stadt benötigt, deren Auflagen es vorsieht, entsprechende Stahlplatten auf dem Gehweg anzubringen, die ihn schützen sollen. Auch solche Kosten müssen mit eingeplant werden, da sie nicht bereits im Preis des Hause mit inbegriffen sind.

Viele Bauherren sind sich unsicher, wie der Baufortschritt einzuschätzen ist oder haben sogar Zweifel an einer sachgemäßen Ausführung. Solche Bedenken kommen nicht von ungefähr, da es auch in der Baubranche schwarze Schafe gibt und so mancher Bauherr am Ende mit einem halbfertigen, mangelhaften Haus zurückgelassen wurde. Hier kann es sich lohnen, einen unabhängigen Bauchsachverständigen ins Boot zu nehmen, der die Bauherren berät. Hierbei handelt es sich um eine äußerst sinnvolle Investition, da die Kosten für Behebung späterer Baumängel die Kosten für einen Sachverständigen in der Regel um ein vielfaches übersteigen.

Bauherren, die handwerklich begabt sind oder sich zumindest dafür halten, möchten natürlich möglichst viel an ihrem Haus mitwirken. Die entsprechende Eigenleistung sollte jedoch vorher mit dem Bauträger abgeklärt werden sowie der Zeitpunkt, wann sie zum Tragen kommen. Die geschieht am besten, wenn der Bauträger seine Leistungen schon vollbracht hat. Dazu gehören Dinge wie Tapezieren oder das Verlegen von Bodenbelägen. Leistungen, die normalerweise in der Hand der Baufirma liegen – zum Beispiel das Verlegen elektrischer Leitungen – sollten nicht in Eigenregie ausgeführt werden.

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