Im vergangenen Jahr blieb rund ein Drittel der angebotenen Ausbildungsplätze in Mainfranken unbesetzt, stellte die IHK Würzburg-Schweinfurt fest. Dabei ist die Region um Schweinfurt und Würzburg ein Standort, der über einen starken industriellen Kern verfügt. Doch regional gibt es Unterschiede: Während Schweinfurt, Kissingen und der Landkreis Main-Spessart das industrielle Zentrum sind, ist die Gegend um Würzburg weniger davon geprägt.

Das bekommen die Azubis in Mainfranken

Die Höhe der Ausbildungsvergütung richtet sich danach, in welcher Branche die Ausbildung stattfindet. Ist der auszubildende Betrieb tariflich gebunden oder wurde dieser für allgemeinverbindlich erklärt, muss er die Ausbildungsvergütung zahlen, die im Tarifvertrag vereinbart wurde. Während in Metallindustrie, Gastgewerbe, Groß- und Einzelhandel in der Regel Tarifverträge gelten, kann das in Dienstleistungsbetrieben und anderen Branchen ganz anders aussehen. So werden im Bankgewerbe bis zu 1.010 Euro an Ausbildungsvergütung gezahlt, im Floristikkranzbetrieb dagegen nur 574 Euro. Eine Liste über die Höhe der Ausbildungsvergütung kann auf der Internetseite der IHK Würzburg heruntergeladen werden:

Die beliebtesten Ausbildungen in Mainfranken

In Mainfranken können junge Menschen aus mehr als 330 unterschiedlichen Berufen ihre Ausbildung wählen. Wer wissen möchte, ob es eine Ausbildung in seinem Wunschberuf in Mainfranken gibt, kann sich einfach bei der IHK Würzburg-Schweinfurt informieren. Die beliebtesten Ausbildungen in Mainfranken sind:

– Kaufmann/-frau im Einzelhandel
– Verkäufer/-in
– Industriemechaniker/-in
– Kaufmann/-frau für Büromanagement
– Industriekaufmann/-frau

Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt

Wie in vielen anderen Gegenden der Republik können auch in Mainfranken jedes Jahr eine große Anzahl an attraktiven Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Wer sich als Bewerber bei der Agentur für Arbeit oder der IHK Würzburg-Schweinfurt meldet, kann sich dort über die offenen Stellen informieren. Dafür richtet die IHK in jedem Jahr die sogenannte IHK-Lehrstellenbörse ein. Selbst in den beliebtesten Ausbildungsberufen gibt es oft noch offene Stellen. Daran wird sich vermutlich auch in den kommenden Jahren nichts ändern. Der demografische Trend und der Wunsch der jungen Menschen nach Abitur und Studium reduziert die Anzahl derjenigen, die nach der Schule eine Ausbildung anstreben. Daher sinken in allen Bereichen die Zahlen der abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Besonders in kleineren und mittleren Unternehmen finden künftige Azubis immer öfter noch offene Stellen.

Angebote der IHK Würzburg-Schweinfurt

Gemeinsam mit vielen anderen Trägern veranstaltet die IHK Würzburg-Schweinfurt Informationsveranstaltungen und Workshops, bietet Beratungen und Firmenbesuche an und kooperiert mit vielen anderen Institutionen, die sich in Mainfranken um Aus- und Weiterbildungen kümmern. So gibt es beispielsweise seit einigen Jahren die sogenannten Ausbildungsscouts. Diese besuchen Realschulen und Gymnasien und versuchen, den dortigen Schülern eine Ausbildung im Dualen Ausbildungssystem nahezulegen. Dabei besuchen Azubis die Schüler in den Klassen und stellen sich und ihre Ausbildung selbst vor. Schließlich eröffnet auch eine Ausbildung durchaus attraktive Möglichkeiten, eine Karriere zu machen und sich nach absolvierter Lehre weiterzubilden oder sogar noch zu studieren. Auch für diejenigen, die ihr Studium nach einiger Zeit abbrechen, gibt es bei der IHK Würzburg-Schweinfurt Alternativen.

Das Durchschnittsgehalt eines Azubis

Im Vergleich zum Studenten, der auf das Geld seiner Eltern oder das BAföG angewiesen ist, bekommen Azubis von ihren Betrieben eine Ausbildungsvergütung. Da die Höhe der Ausbildungsvergütung nicht nur von der gewählten Branche abhängt, sondern auch davon, ob der Betrieb an den Tarifvertrag gebunden ist, gibt es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie viel ein Azubi verdient. Dazu kommt, dass die Vergütung in den meisten Fällen im Verlauf der Ausbildung steigt: Im zweiten Lehrjahr gibt es mehr Geld als im ersten und im dritten Lehrjahr steigt die Vergütung noch einmal. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) lag die durchschnittliche Ausbildungsvergütung bei 832 Euro monatlich. Davon sind allerdings die Sozialabgaben und Versicherungen zu zahlen, so dass die Nettovergütung etwas geringer ausfällt.

Ein Kredit für Azubis

Solange die Azubis bei den Eltern wohnen, reicht das Gehalt in der Regel aus. Doch für größere Anschaffungen, einen Umzug oder die Kaution für eine Wohnung ist die Ausbildungsvergütung oft zu niedrig. Dann ist ein Azubikredit eine nicht ganz einfache, jedoch mögliche Option. Da Azubis in der Regel über wenig Sicherheiten verfügen und die Ausbildungsvergütung ebenfalls für hohe Ratenzahlungen nicht ausreicht, gibt es spezielle Azubi-Kredite. Bei diesen Krediten werden zwar nur relativ niedrige Kreditsummen ausgezahlt, dafür sind aber auch die Zinsen niedrig und damit die monatlichen Belastungen gering.

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