Deutsche Verbraucher setzen einen neuen, großen Trend beim Essen und beim Trinken. Regionalität wird immer wichtiger und positioniert sich als Qualitätskriterium bereits auf Augenhöhe mit dem Kriterium Bio. Dabei reicht den Verbrauchern die reine Angabe des Gebietes, aus der zum Beispiel Gemüse oder Wein stammen, allein nicht aus. Die Region selbst muss für ihn erlebbar werden. Kann der Kunde damit etwa ein gutes Gefühl verbinden, hat lokale Herkunft Zukunft.
Frisches Gemüse aus Franken
Die Region Franken ist dafür ein gutes Beispiel. Hier befindet sich Bayerns größtes Anbaugebiet für frisches Gemüse. Beeindruckend ist die Vielfalt der Produkte. Hier werden Spargel, Tomaten, Kohlrabi, Lauch, Radieschen, Zwiebeln und viele andere Gemüsesorten angebaut. Typisch für das Anbaugebiet Franken ist außerdem das sogenannte Wintergemüse. Dazu gehören unter anderem Kohl, Rettich oder auch die Schwarzwurzel.
Das winterliche Gemüse sorgt nicht nur dafür, dass auch in der kalten Jahreszeit der Tisch gesund gedeckt ist. Bei Allyouneedfresh zum Beispiel ist es in den Wochen des Winters der regionale Renner. In der Küche Frankens werden diese Gemüse übrigens gern als Beilage gereicht. Üblich sind Weißkraut, Sauerkraut, Blaukraut und Wirsing. Schwarzwurzel wird hier liebevoll Winterspargel genannt. Angebaut wird die Pflanze in Franken seit dem 17. Jahrhundert. Ganz typisch für die Region ist der Meerrettich. Erist randvoll ist mit Vitamin C und Mineralien und steht vor allem in Mittelfranken zwischen Erlangen und Höchstadt und in Baiersdorf auf den Feldern. Als Kren reicht man ihn zu fast allen Gerichten.
Wein aus Franken ist der Schlager der Region
Wenn es um regionale Produkte geht, die sich größter Beliebtheit erfreuen, darf der Wein aus Franken nicht fehlen. Seit mehr 1200 Jahren kultiviert man in den Weinbergen Frankens den Rebensaft. Einst lag die Weinherstellung in den Händen der Klöster. Heute pflegen viele weltliche Winzer die Tradition mit größter Sorgfalt. Sie bestellen die eigenen Weinberge. Auch die Verarbeitung der Trauben findet im privaten Betrieb und mit der eigenen Technik statt. Selbst die Vermarktung der Weine liegt in den Händen dieser Winzerbetriebe. Kleinere Betriebe können am Markt bestehen, weil sie sich meist zu lokalen Genossenschaften zusammenschließen. Franken ist inzwischen zum sechstgrößten Anbaugebiet für Wein in Deutschland aufgestiegen.
Bei den fränkischen Reben handelt es sich zu etwa 85 Prozent um Weißweinsorten. Darunter befinden sich so bekannte und bei den Kunden hoch geschätzte Trauben wie Bacchus, Silvaner oder Müller-Thurgau. Das bewirtschaftete Gebiet des Weinlandes in Franken befindet sich entlang des Mains in geschützten Lagen sowie an Hängen im Steigerwald. Hier sind die Winter etwas milder und deshalb finden die Winzer hier auch die besten Bedingungen für den Weinanbau. In Franken gibt es drei große Regionen, in denen die Reben hervorragend gedeihen. Ideal für den Rotwein Anbau ist das Gebiet Untermain am Mainviereck. Aus diesem Gebiet, das typisch ist für seine Buntsandsteinböden, stammen zum Beispiel klassische Weine wie der Frühburgunder und der Spätburgunder. Die Muschelkalkböden im Maindreieck sorgen für die besten Voraussetzungen für die Silvaner Traube. Im Steigerwald mit seinen Keuperböden wächst diese beliebte Traube ebenfalls zu einem Wein der Weltklasse heran.