Kaum eine andere Region hat eine so einzigartige Barockarchitektur zu bieten wie Würzburg und sein Umland. Der süddeutsche Barock lässt sich hier in seiner vollen Blüte bestaunen. Mit der Würzburger Residenz liegt eine ganz besondere Perle vor. Das Barockschloss am Rande der Würzburger Innenstadt mit seiner aufwändigen Gartenanlage wurde 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Mit dem Schloss Veitshöchheim und seinem Rokoko-Park findet sich in der näheren Umgebung noch ein weiteres Ausflugsziel, das jährlich viele Besucher anzieht. Aber was macht den Barock so besonders und worauf dürfen sich die Gäste in der Region freuen?
Die Würzburger Residenz – UNSESCO-Weltkulturerbe
In der Zeit des Barock war Würzburg ein wichtiges kulturelles Zentrum. Die Grundsteinlegung der Residenz begann im Mai 1720 im Auftrag des damaligen Fürstbischofs. Der Bau der großen Anlage samt Barockgarten zog sich über viele Jahrzehnte. Seine Fertigstellung fällt in die Epoche des späten Barockzeitalters. Wer heute die Residenz besucht, findet die Idealformen der damaligen Architektur vor und stößt auf einige Besonderheiten, die es nirgends sonst auf der Welt gibt. Dazu zählen das Spiegelkabinett, welches als perfektionierte Raumgestaltung der damaligen Zeit gilt und das größte Deckenfresko des italienischen Malers Giovanni Battista Tiepolo. Es ist kein Wunder, dass die Würzburger Residenz auch oft in einem Atemzug mit dem Wiener Schloss Schönbrunn genannt wird. Neben der Residenz gibt es in der Stadt auch noch andere Gebäude des Barockzeitalters zu bestaunen. Der Erhalt der alten Barockarchitektur einerseits und der Abriss von alten Gebäuden wurden in Würzburg so vorgenommen, dass der Barock nicht verschwindet, sondern im Stadtbild sogar noch besser zur Geltung kommt. Im Seitenbereich der Residenz findet sich ein schöner kleiner Biergarten. Nach hinten hinaus können Besucher ausgiebige Spaziergänge durch die gepflegte Gartenanlage machen. Nach dem Besuch der Residenz und des Schlossparks können Gäste in die Innenstadt spazieren. An den Rändern der Flussbrücke lässt sich bei warmem Wetter ein kühles Glas Silvaner genießen. Für den Weißwein ist die Region bekannt.
Schloss Veitshöchheim – Rokoko wie er leibt und lebt
Nicht weit von Würzburg findet sich Veitshöchheim. Im kleinen Ort gibt es schöne Fachwerkhäusern und eine Schlossanlage aus dem Zeitalter des Rokoko. Hierbei handelt es sich um die Epoche des späten Barockzeitalters. Neben dem Gebäude selbst lohnt sich hier vor allem ein Besuch der aufwändig gepflegten Gartenanlage. Sie entführt in ein Labyrinth aus sauber geschnittenen Hecken, das viele Geheimnisse bereit hält. Neben romantischen versteckten Ecken, kleinen Statuen, die Geschichten erzählen und uns in die fabelhafte Welt des 18. Jahrhunderts entführen, bietet der Schlossgarten einen großen See mit Wasserspielen. Zu festen Zeitpunkten ist das Spiel der Fontänen zu bestaunen. Vom Ufer aus können die Beobachter auf einer Bank Platz nehmen und sich in aller Ruhe auf die Attraktion der Mechanik des damaligen Zeitalters einlassen. Auch für Verliebte oder ein schönes Date bietet der reich geschmückte Park ein optimales Ziel für einen gemeinsamen Spaziergang durch die Wunderwelt des Rokoko. Die Schlossanlage selbst bietet Besuchern wiederum einen Einblick in das Alltagsleben des spätbarocken Adels. Prunkvoll ausgestattet und mit Liebe zum Detail machten sich die Mächtigen der damaligen Zeit am Hof ein gutes Leben. Die Häuser, die damals erschaffen wurden, sind Kunstwerke und Kulturdenkmäler zugleich. Wie viele andere Bischöfe und Herrscher betrieb der Adel dieser Region jedoch auch ein ausgeprägtes Mäzenatentum. Sie förderten weltberühmte Architekten, Maler sowie Schriftsteller und ließen sich von diesen Häuser und Kunstwerke schaffen, welche ihre eigene Zeit überdauern sollten.