Der Euro-Kurs ist wieder gestiegen und erreichte am Dienstag den höchsten Stand seit Ende des letzten Jahres. Derzeit beläuft sich der Euro-Kurs auf 1,08 US-Dollar. Die Experten und Analysten sind sich einig: Die Euro-Stärke ist auf die zahlreichen Aussagen des neuen Präsidenten Donald Trump zurückzuführen.

Warum wird der Euro immer stärker?
Am Nachmittag lag der Euro-Kurs bei 1,0801 US-Dollar und kletterte somit auf den höchsten Stand seit Dezember 2016. Die EZB – die Europäische Zentralbank – setzte in weiterer Folge den Referenzkurs auf 1,0755 US-Dollar fest. Montag lag der Kurs noch bei 1,0755 US-Dollar. Somit kostet der US-Dollar – seit Dienstag – 0,9298 Euro (Montag: 0,9407 Euro). Devisenhändler, die Metatrader 4 nutzen, dürfen sich daher auf eine spannende Zeit freuen.

Die EZB verspricht keine Spannung
Die amerikanische Währung befindet sich in einer Konsolidierungsphase. In dieser Phase fiel der Greenback von 103,80 auf knapp 100 Zähler. Anfangs der Woche geriet der US-Dollar jedoch wieder unter Druck. Grund dafür? Die protektionistische Politik des 45. Präsidenten Donald Trump. Zudem stehen auch die Notenbanken im Fokus der Anleger. Nachdem bereits die japanische Notenbank tagte, sind nun die amerikanische Zentralbank und auch die Bank of England an der Reihe. Wenig Spannung verspricht die Tagung der Europäischen Zentralbank. Mario Draghi hatte schon letzte Woche verlautbaren lassen, dass die lockere Geldpolitik bestehen bleibe und erst Änderungen eintreten werden, wenn die Inflation selbsttragend sei. Auch die Bank of Japan sei dieser Meinung.

Für 2017 und 2018 sind jeweils drei Zinsanhebungen geplant
Die amerikanische Zentralbank versucht die Segel aber neu zu setzen – schon im Dezember gab es die erste Anhebung des Leitzinssatzes. Somit können die Anleger davon ausgehen, dass die Ziele der FED – der Leitzins solle im Jahr 2017 dreimal angehoben werden – auch weiterhin beibehalten werden. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses sind auch der Meinung, dass im Jahr 2018 weitere drei Zinsanhebungen folgen werden. Bislang waren die Experten und Analysten davon ausgegangen, dass maximal vier Zinsanhebungen in den kommenden zwei Jahren erfolgen werden. Nun steht Janet Yellen, die Vorsitzende der FED, in der Pflicht: Sie muss dafür sorgen, dass die Differenz zwischen der geplanten Notenbankpolitik und den Erwartungen des Marktes egalisiert werden. Entscheidet sich die Vorsitzende für weitere Zinsanhebungen, wird sie wohl mit einem – wieder einmal – tobenden Donald Trump rechnen müssen.

Trump gegen Yellen
Der US-Präsident hatte sich bereits mehrmals über den stark notierenden US-Dollar beschwert. Heizt die FED die Dollar-Rally weiter an, sind Spannungen zwischen Yellen und Trump vorprogrammiert. Ob es noch zu einem versöhnlichen Ende kommt? Wer Trump und Yellen in den letzten Wochen und Monaten beobachten konnte, wird sich keine Hoffnungen machen, dass diese beiden Persönlichkeiten noch Freunde werden.

Das Umfeld bleibt günstig
Fakt ist: Das Umfeld bleibt für die amerikanische Währung günstig, sodass weitere Anstiege vorprogrammiert sind. Aus technischer Sicht müssen maximal Rücksetzer für Aufwärtstrendlinien berücksichtigt werden. Zu beachten ist, dass jedoch der Unterstützungsbereich von 99,50 Zählern durchstoßen werden muss. Ein nicht auszuschließendes Szenario, wobei die Wahrscheinlichkeit eher gering ist. Vielmehr steht der Anstieg der Währung im Vordergrund. Doch die Analysten und Experten mussten bereits schon mehrmals ihre Prognosen relativieren; ob sie mit ihren Einschätzungen diesmal richtig liegen, werden erst die kommenden Wochen und Monate zeigen.

Bildnachweis: CC0 – https://pixabay.com/de/dollar-geld-bares-geld-gesch%C3%A4ft-1362244/

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