Dirk Nowitzki ist der wohl beste deutsche Basketballspieler aller Zeiten. Der Würzburger ist mittlerweile 39 Jahre alt und geht demnächst in seine 18. Saison in der amerikanischen Profiliga NBA. Doch der Grundstein seiner Karriere wurde in seiner Heimatstadt Würzburg gelegt. Damals firmierten die Baskets Würzburg noch unter dem Namen DSK Würzburg und spielten in der zweiten deutschen Liga: Ehe ein gewisser Dirk Nowitzki ebenjenes Team zum Aufstieg in die erste Liga führte. Nowitzki selbst zog es bald in die USA. Doch sein Beispiel ist nur das Erste in einer langen Reihen von Spielern, die im Nachwuchsbereich der Würzburger groß wurden und heute den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft geschafft haben.
Die Veranlagung ein guter Basketballspieler zu werden trug Nowitzki mit Sicherheit von Geburt an in den Genen: Seine Mutter Helga Nowitzki war ebenfalls deutsche Nationalspielerin und durch seine Körpergröße von 2,13 Metern war er für den Sport prädestiniert. Doch das Feintuning seiner Fähigkeiten erhielt er in Würzburg. Sechs Jahre lang lief er für seinen Heimatverein auf. Damals war Nowitzki noch Schüler eines Würzburgers Gymnasiums und führte seine Mannschaft als Abiturient zum Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Auch wenn der 19-jährige aufgrund seiner Körpergröße im Vergleich zu seinem schlaksigen Körper oft belächelt wurde: Schon 1997 war klar, dass bei der DJK Würzburg einer mit ganz großer Zukunft auf dem Parkett stand. Heute ist Nowitzki einer der prominentesten und erfolgreichsten deutschen Sportler überhaupt. Sein Trikot der Verkaufsschlager bei jungen und alten Basketballfans.
Kleber folgt Nowitzki in die NBA
Doch auch nach dem Abgang Nowitzkis in die Vereinigten Staaten grämte man sich bei den Würzburg Baskets nicht über den Verlust, sondern entwickelte die Strukturen im Nachwuchsbereich dementsprechend weiter, dass noch so mancher prominente deutsche Basketballer den Grundstein seiner Karriere in Würzburg legte. So auch Maximilian Kleber. Von 2009 bis 2014 war er für die S. Oliver Baskets aus Würzburg aktiv, die er von der Regionalliga zurück in die höchste deutsche Spielklasse führte. Kleber hatte wesentlichen Anteil daran, dass Würzburg seitdem wieder das heimische Publikum mit Basketball-Feinkost begeistert. Nach einem Zwischenspiel beim FC Bayern München ist Maximilian Kleber nun seinem Idol Dirk Nowitzki in die USA gefolgt und steht nun ebenfalls bei den Dallas Mavericks unter Vertrag. Kleber ist erst der zweite Deutsche nach Nowitzki, der für die Texaner spielt. Und damit auch der zweite Spieler aus der Nachwuchsakademie der Würzburger, der nun bei den Mavericks unter Vertrag steht.
Für die Baskets läuft es in dieser Saison
Doch obwohl viele der in Würzburg ausgebildeten deutschen Nationalspieler den Verein früher oder später verlassen, um bei einem anderen Verein oder in den USA die nächste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen: Die Würzburger Basketballer haben sich mittlerweile wieder in der höchsten deutschen Spielklasse etabliert. Auch die noch junge Saison verläuft bisher durchaus zufriedenstellend. Anteil daran hat auch die Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Robin Benzing. Der Nationalmannschaftskapitän geht nach seiner Zeit in der ersten spanischen Basketballliga nun für die S. Oliver Baskets in Würzburg auf Korbjagd. Denn die Würzburger haben sich große Ziele gesteckt. Manch einer träumt von der Deutschen Meisterschaft, worauf die Würzburger Basketballer eine Wettquote von 41,00 haben. (Stand: 11. Oktober 2017) Neben Benzing verpflichteten die Würzburger auch Leon Kratzer von den Bose Baskets Bamberg zu Beginn der Saison. Schon länger bei den Baskets steht Kresimit Loncar unter Vertrag. Der Kroate kam 2016 von ALBA Berlin. Im Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven war Loncar mit 20 Punkten Top-Scorer der Würzburger.
Ugrai könnte der nächste ganz Große werden
Ein weiterer jetziger deutscher Nationalspieler aus der Kaderschmiede der Würzburger ist Maximilian Ugrai. 2008 kam er an die S. Oliver Basketball Akademie in Würzburg, nachdem sich seine Mutter bereit erklärt hatte, ihn zweimal die Woche dorthin ins Training zu fahren. Auch er ging den geplanten Weg vieler Nachwuchsspieler, die in Würzburg ausgebildet wurden. Nach dem Besuch der Akademie, ging er zunächst für drei Jahre für das Farmteam der Würzburger, die TAKE-OFF Würzburg, auf Korbjagd, ehe er 2013 den Sprung in die Profimannschaft schaffte. Nach drei Jahren bei den S. Oliver Baskets, wechselte der 21-jährige in diesem Jahr zu Bundesligist Science City Jena. Auch in der deutschen Nationalmannschaft ist Ugrai bereits aktiv, nachdem zuvor alle Jugendnationalmannschaften durchlaufen hatte.
Die Beispiele Nowitzki, Kleber und Ugrai stehen stellvertretend für die ambitionierte Jugendarbeit in Würzburg. Der Verein zeigt, dass mit einer professionellen Jugendarbeit viel erreicht werden kann. Mit Dirk Nowitzki wurde seinerzeit der Grundstein dafür gelegt, dass die deutsche Nationalmannschaft aus den Reihen der Würzburger zuverlässig seine besten Nachwuchsspieler rekrutieren kann.