Das Leben wird immer teurer. Statistiken zufolge sind die Kosten für Energie, Wohnen und Ernährung ein stetig steigender Fixposten in der Haushaltsrechnung der deutschen Haushalte. Die typischen Ausgaben einer Familie mit zwei Kindern belaufen sich auf über 2.000 Euro im Monat. Diese Fixkosten beinhalten Ausgaben für das Wohnen, Essen und Trinken, aber auch für Mobilität oder Beträge für Kommunikation, Bekleidung und Freizeit. Außerdem werden darin Beiträge für die Krankenversicherung berücksichtigt.
2.000 Euro klingen für manchen Bundesbürger nicht viel, aber wer an zusätzliche Ausgaben für die Kinder wie Klassenfahrt, Freunde oder an Weihnachten und Geburtstage denkt, dem wird rasch klar, dass man manchmal mit dem Gedanken spielt, einen günstigen Beamtenkredit aufzunehmen, wenn man diese Möglichkeit nutzen kann. Allein 34 Prozent beträgt der Kostenanteil Wohnen, während für Verkehr und Ernährung jeweils 14 Prozent veranschlagt werden und 11 Prozent für Freizeitausgaben. Da schneidet ein Single-Haushalt oder das Haushaltsbuch eines Studenten vergleichsweise günstig ab. Rund 812 Euro stehen Studenten monatlich zur Verfügung.
Sinnvolle Entscheidungen treffen
Wer damit spekuliert einen Kredit aufzunehmen oder neue Sparformen auszuprobieren, sollte sich gut beraten lassen. Schwäbisch geizig sein zahlt sich manchmal aus, denn selbst kleine Beträge summieren sich über einen längeren Zeitraum und sollten nicht unterschätzt werden. Hilfreich ist eine realistische Aufschlüsselung der Ausgaben, um Potential für Ersparnisse ausfindig zu machen. Das Leben über den eigenen Verhältnissen ist gefährlich, denn es ändert nichts an den finanziellen Belastungen und führt maximal zu einer höheren Kreditsummenaufnahme.
Finanzexperten raten dazu, Rücklagen zu bilden, um für unerwartete finanzielle Belastungen einen Puffer zu haben. Dazu zählen Sparziele wie Urlaub oder der Kauf eines neuen Autos, aber auch Reparaturen für Auto und Mofa sowie die Energiekostenabrechnung. Ein Haushalt mit Kindern sollte versuchen, ein Fünftel des Nettoeinkommens als Rücklage auf ein Sparbuch zu bunkern.
Bei der Aufnahme eines Dispokredits ist eine rasche Rückzahlung der Raten sinnvoll, denn die Zinsen werden oftmals unterschätzt. Wer sich stattdessen sinnvoll sein Geld Woche für Woche einteilt, gewinnt einen guten Überblick über die tatsächlichen finanziellen Möglichkeiten und lebt danach. Das Wissen, dass man sich einen Notgroschen erspart, hat übrigens einen psychologischen Nebeneffekt und unterstützt die realistische Einschätzung der finanziellen Situation.
Nicht jedem Schnäppchenangebot vertrauen!
Nicht alles, was günstig angeboten wird, ist tatsächlich ein Schnäppchen. Jetzt bestellen, später bezahlen mag zwar verlockend klingen, aber man verdrängt bei solchen Einkäufen, dass die Beträge zu einem späteren Zeitpunkt dennoch zu bezahlen sind. Dabei sind dramatische Ereignisse wie der Verlust des Jobs, eine Krankheit oder die Scheidung nicht berücksichtigt. Solche lebensverändernden Einschnitte verschärfen die finanzielle Situation schlagartig. Spätestens dann schnappt die Schuldenfalle erbarmungslos zu. Um dieses Risiko etwas zu mildern, ist es ratsam, den Dispokredit auf null zu stellen, also auf Guthabenbasis, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, den Kontorahmen großzügig auszureizen.
Die bewährten Tipps, mit einer Einkaufsliste aus dem Haus zu gehen und Spontaneinkäufe möglichst zu vermeiden, haben schon zu Großmutters Zeiten ihren Sinn gehabt. Angesichts der Vielfalt an Produkten und Einkaufsmöglichkeiten wie Apps, Onlinehandel und große Shoppingmalls oder Pop-Up-Stores ist ein kritischer Konsument am Ende ein kluger Konsument, der unterm Strich spart.
Am Ende des Jahres kommt dann Freude auf, weil sich das kontrollierte Einkaufen durchaus positiv bewährt bei der Abrechnung der Lebenshaltungskosten. Vor allem Familien mit mehreren Kindern und bewusste Konsumenten erkennen dann, wieviel Potential in alltäglichen Zahlungen steckt. Das spornt an und motiviert jedes einzelne Familienmitglied, dieses Ziel am Ende des nächsten Jahres erneut zu toppen.
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Der richtige Umgang mit Geld
Wer sich einmal mit dem Gedanken beschäftigt, welche Bedeutung Geld hat, der lässt sich nicht mehr so leicht in Versuchung führen und sieht so manche Ausgabe deutlich reflektierter. Ein praktischer Weg, kleinere Ausgaben sinnvoll in Frage zu stellen, ist ein alltagstauglicher Vergleich. Wie lange muss ich für das Shirt arbeiten gehen oder wie viel meiner Arbeitszeit ist mir das Abendessen vor dem Kinobesuch wert? Geringfügige Ausgaben in Relation gesetzt, zeigen, wie rasch manchmal Geld gedankenlos ausgegeben wird, weil man es einfach gewohnt ist. Dabei geht es nicht um Geiz oder Scham, sondern schlicht um die Erkenntnis, dass man es durchaus täglich in seiner eigenen Entscheidungsgewalt hat, wie man sein hart verdientes Geld in die Marktwirtschaft einbringt. Vor allem, wenn man unter Umständen ein Muster erkennt, dass mit Bedürfnis zu tun hat, aber nicht mit einem tatsächlich verzeichneten Mangel, wenn es nicht genau diese Ausgabe ist.
Die wahre Erkenntnis mag verblüffen, denn Geld ist extrem an Emotionen gebunden. Wer Geld hat, besitzt Macht. Gut verdienende Menschen sind mehr wert. Diese teils extremen Ansichten prägen unsere Gesellschaft in vielen Branchen und machen Geld zu einem Must-Have. Kaufsucht ist geprägt durch den Wunsch, sein Selbstwertgefühl aufzuwerten. Die gekauften Produkte oder Dienstleistungen stehen dabei nicht im Vordergrund, sondern sind eher Beiwerk. Die Reue kommt bei vielen Betroffenen hinterher. Die persönliche Einstellung zum Besitz von Geld hat großen Einfluss darüber, wie wir mit Geld umgehen und wieviel Geld wir als Reichtum, Mittelmaß oder Armut bewerten.
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Man sollte sich, unabhängig vom verfügbaren Kontostand, überlegen, welchen Vorteil man daraus ziehen kann. Es muss nicht die Erfüllung von Statussymbolen sein, um den Vorgaben der Kollegen und deren Gefühl von Lifestyle zu entsprechen. Geld stinkt allerdings nicht. Wer hart dafür arbeitet, sollte sich nicht scheuen, es auszugeben, wenn er den Wunsch hat, sich etwas Besonderes zu gönnen. Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, was man mit einem Lottogewinn von zehn Millionen Euro machen würde? Würde es das Leben verändern und wenn ja, in welcher Hinsicht? Geld zu haben schafft das befriedigende Gefühl, in der Not finanziell nicht auf andere angewiesen zu sein. Der Besitz von mehr Geld zwingt manchen jedoch manchmal dazu, auch mehr Verantwortung zu übernehmen und verändert die innere Einstellung.
Haushaltsbuch: Niemals aus der Mode!
Das gute, alte Haushaltsbuch macht sogar im 21. Jahrhundert Sinn. Ob als App, in einer Excel-Tabelle oder in einem Vintage-Heft: Hauptsache, man notiert sich wirklich jede kleinste Ausgabe und führt das Buch konsequent über einen längeren Zeitraum. Idealerweise trägt man zumindest einmal in der Woche alle Ein- und Ausgaben ein. Reizvoll wird die Prozedur durch ein kleines Ritual, das zusätzlich motiviert. Die erste Bezahlung führt auf ein eigenes Konto, auf dem 10 Prozent der Einnahmen anzusparen. Sinn dieses Betrags ist es, dass er weiter investiert wird und dazu dient, die Einnahmen erneut zu steigern. Das ist ein kleiner psychologischer Trick, um das eigene Selbstbewusstsein zu stärken.