Was tut man als gelangweilter Deutscher, wenn man sonst nichts mehr zu tun hat? Richtig, man verklagt einfach mal jemanden. Diesen Eindruck könnte man durchaus gewinnen, wenn man dem kürzlich veröffentlichten Streitatlas 2017 der Advocard Glauben schenkt. Jeder vierte Deutsche befindet sich demnach gerade in einem Rechtsstreit. Doch ganz so wild sind die Bundesbürger dann doch nicht, wenn man etwas genauer hinschaut. Und die Bayern sind in dieser Statistik zur Abwechslung mal ganz unten zu finden.
Angeblich jeder vierte Deutsche an Rechtsstreit beteiligt
Laut den Daten des Streitatlas stritten sich die Deutschen 2017 nochmals mehr als in den Jahren zuvor. Auf satte 25,1 Prozent aller Bürger kommt die interne Rechnung der Erheber von der Advocard Versicherung. Sprich: Jeder Vierte stritt sich 2017 über Angelegenheiten wie Knöllchen, Betriebskostenabrechnungen oder die Lohntüte. Fast die Hälfte der Streits zogen sich über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr – auch ein Anzeichen für das träge Mahlwerk der Justiz und überarbeitete Gerichte. Besonders auffällig: In den Großstädten des Ruhrgebiets sowie in den Metropolen Berlin und Wiesbaden stritt man sich am häufigsten – offenbar stresst die Großstadt viele Menschen so sehr, dass sie eher mal klagen. Die Statistiken sind freilich nicht unumstritten. So gab Advocard zu, dass auch solche Streits mitgezählt wurden, die letztlich gar nicht juristisch ausgefochten wurden – etwa wenn Versicherte anfragten, ob die Rechtsschutzversicherung bei einem Anliegen helfen würde. Die tatsächliche Zahl der Neuverfahren in Deutschland ist nämlich eher rückläufig.
Würzburg liegt genau im Schnitt
Dennoch sind die Angaben des Streitatlas sicher nicht völlig aus der Luft gegriffen. Vor allem die Vergleiche unter den Landkreisen zeichnen ein interessantes Bild. Das Land Bayern insgesamt – obwohl finanziell stark und mit hohem Anteil an Unternehmertum – streitet sich vergleichsweise selten. Selbst in den größeren Städten wie Nürnberg und München ist die Zahl nicht so hoch wie etwa in Berlin oder Köln. In unserem Würzburg streiten sich die Menschen offenbar auch kaum mehr als anderswo. Meist geht es um Privatangelegenheiten oder verkehrsrechtliche Belange, seltener um Arbeitsrecht, Mietrecht oder behördliche Dinge. Interessant: Fast drei Viertel der Streits finden in den einkommensstarken Altersgruppen zwischen 26 und 55 statt. Jüngere und ältere Semester scheinen streitunlustiger zu sein oder scheuen womöglich die Kosten. Die meisten Streits in Würzburg drehen sich um geringe Werte. Bei knapp 90% der Fälle ist der Streitwert geringer als 10.000 Euro, in mehr als der Hälfte der Fälle liegt er sogar unter 2.000 Euro. Trotzdem dauern fast die Hälfte der Rechtsstreits ein Jahr oder länger. Schon kurios, welche Ausdauer manche Mitbürger selbst bei Kleinigkeiten aufbringen. Es geht wohl doch ab und an noch ums Prinzip. Wer mehr wissen möchte, sollte sich seinen Landkreis im aktuellen Streitatlas auf dieser Seite heraussuchen.
Im Ernstfall lieber Anwalt konsultieren
Gehören Sie auch zu denen, die nicht davor zurückschrecken, ihr Recht mittels einer Klage geltend zu machen? Dann raten wir Ihnen dringend, dabei trotzdem immer einen Anwalt mit einzuschalten. Egal, wie überzeugt Sie von der Richtigkeit Ihrer Sache sind – nur mit einem professionell ausgebildeten Anwalt geben Sie der Sache den nötigen Nachdruck und haben Aussicht auf Erfolg. Zwar ist es grundsätzlich möglich, sich ohne Anwalt selbst zu vertreten, doch es ist kein Geheimnis, dass Gerichte und Staatsanwälte dies nicht gern sehen und allein deshalb die Aussichten auf Erfolg schwinden. Am besten suchen Sie sich einen Anwalt, der auf die für Sie infrage kommenden Rechtsgebiete spezialisiert ist, etwa den Rechtsanwalt in Würzburg – Janus Galka oder einen seiner Kollegen. Mit einem Profi an Ihrer Seite haben Sie mehr Chancen, wenn Sie verklagt werden und dieser kann Ihnen auch vorab sagen, wie aussichtsreich eine eigene Klage ist, sei es gegen den Arbeitgeber, eine Behörde oder eben auch den garstigen Nachbarn.