Ehe Dirk Nowitzki die Dallas Mavericks 2011 in den Finals gegen Miami Heat zum Titel führte, bemängelten einige Kritiker, dass er sein Spiel in den Playoffs nicht ausreichend steigern würde. Eine Analyse des ESPN-Kolumnisten Micah Adams aber zeigt, dass der Würzburger in den Playoffs seine Punktzahl und seine Reboundspiel weit mehr erhöht, als jeder andere. Adams untersuchte dabei alle wichtigen statistischen Kennzahlen, wie Punkte, Rebounds, Assists, Steals und Blocks, seit der Ära von Michael Jordan.

In der Tat war Nowitzki einer von neun Spielern, deren Punkte, Rebounds, Assists, Steals und Blocks pro Spiel in den Playoffs anstiegen. Weitere Spieler, die die Liste vervollständigen, sind Robert Horry, Tayshaun Prince, Richard Hamilton, Rajon Rondo, Draymond Green, DeAndre Jordan, Derrick Rose und Bradley Beal. Horry war der einzige Spieler auf dieser Liste, der mehr Playoff-Spiele spielte, als Nowitzki. Horry spielte in 244 Spielen im Vergleich zu Nowitzkis 145.

Wann immer Dirk Nowitzki schwächelt, werden wir uns daran erinnern, dass er vielleicht der der beste großgewachsene Werfer aller Zeiten ist, der beste europäische Spieler aller Zeiten und ein Finals MVP für das einzige Titelteam in der Geschichte der Dallas Mavericks. Auch wenn die Mavs seit dem Titelgewinn im Jahr 2011 vielleicht nicht mehr die ganz große Rolle im Titelrennen spielen und damit bei Wetten für die Finals eher als Underdog gelistet werden, sollte erwähnt werden, dass „niemand in unserer Auswahl so viele Punkte erzielt hat, wie Dirk“, schrieb Adams und weiter: „Während dieser bizarre Verlust für die We Believe Warriors in der ersten Runde seiner MVP-Saison 2007 einen sauren Geschmack hinterlassen haben könnte, hat Nowitzki den Ante meistens erhöht, wenn es am wichtigsten war. Von den besten 100 in der Geschichte der NBA haben nur zwei Spieler – Hakeem Olajuwon (der unserem Post-Jordan-Pool vorausgeht) und Anthony Davis (der alle 404 Postseason-Minuten gespielt hat) – einen größeren Scoringwert aus der regulären Saison zu den Playoffs.

In seiner Playoff-Karriere erzielte Nowitzki durchschnittlich 25,3 Punkte, machte 10 Rebounds und 2,5 Assists pro Spiel. Es war nicht das erste Mal, dass Nowitzki im Zuge der besten NBA-Spieler aller Zeiten genannt wurde. Vor etwas mehr als zwei Jahren behauptete NBA-Insider Tom Haberstroh, dass das „German Wunderkid“ ein besserer Clutch-Performer sei – also jemand der Punkte liefert, wenn diese dringend gebraucht werden – als Kobe Bryant.

Der Artikel enthielt eine Tabelle mit Schussprozentsätzen für den besten Field Goal-Prozentsatz in den letzten fünf Sekunden des vierten Viertels oder bei Overtime (in den letzten 10 Spielzeiten mit mindestens 25 Versuchen). Dirk Nowitzkis 34 Prozent in solchen Situationen waren der zweitbeste Wert auf der Liste. Kobe wurde mit 27 Prozent Sechster. Joe Johnson wurde mit 28 Prozent Dritter. Die Punkte vier und fünf wurden auf dem Diagramm nicht angezeigt. Der Ligadurchschnitt lag zu jener Zeit bei etwa 23 Prozent. Bryant lag damit mit 27 Prozent deutlich über dem Durchschnitt, Nowitzki ist hier aber deutlich effizienter. Für Haberstroh liegt es daran, dass Bryant ein Shot-Taker ist, also jemand, der jeden möglichen Wurf nimmt. Nowitzki aber sei jemand, der weniger Würfe, dafür jedoch mit einer beeindruckenden Trefferquote macht. Eben ein echter Shot-Maker.

 

Bild 1: „114832846BY_031_Finals_Game 6“ (CC BY 2.0) by dannyb

Bild 2: „114832846NB0037_FINALS_GAME 6“ (CC BY 2.0) by dannyb

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