Partnerschaften haben sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte stark verändert. Es gibt nicht mehr nur das eine, starre Beziehungsmodell, sondern mehr individuellen Gestaltungsspielraum und viele Konstellationen, in denen Menschen heutzutage glücklich leben. Doch trotz dieser großen Veränderung ist eines konstant geblieben: Der Wunsch des Menschen nach festen und intensiven zwischenmenschlichen Bindungen.

Was uns glücklich macht

Zwei Langzeitstudien der Universität Harvard untersuchten über einen Zeitraum von 75 Jahren die Frage, was Menschen glücklich macht. Die Ergebnisse waren eindeutig: Am glücklichsten sind die Menschen, die tiefe und stabile Bindungen zu anderen pflegen. So haben verbindliche Partnerschaften auch heute noch für die meisten Menschen einen sehr hohen Stellenwert – nur jeder Zehnte ist wirklich gerne Single. Die meisten von ihnen wünschen sich einen festen Partner, der zu ihnen passt. Nicht umsonst holen sich viele auf der Suche nach dem Richtigen oder der Richtigen Rat, wie etwa bei Beziehungsratgebern oder einem Partnerhoroskop, wie man es bei Viversum erstellen lassen kann. Fest steht aber auch, dass die Ehe zwischen Mann und Frau nicht mehr als Paradigma in der Gesellschaft gilt. Neben der monogamen und heterosexuellen Partnerschaft existieren noch viele weitere Formen des Zusammenseins.

Moderne Familienmodelle

Dieser Wandel lässt sich beispielsweise an Patchwork-Familien ablesen. Dabei handelt es sich um ein familiäres Umfeld, das sich aus vielen „Flicken“, d.h. aus unterschiedlichen Einheiten, neu zusammengesetzt hat. Ob Stiefmutter, Stiefvater, Kinder aus erster oder zweiter Ehe – gemeinsam ist allen Patchwork-Familien, dass sie aus einem leiblichen und einem nicht-leiblichen Elternteil bestehen. Dieses Beziehungsmodell bietet zwar viel Potenzial für Konflikte, aber auch für Chancen. Ob jemand glücklich ist, entscheidet letztendlich nicht die Art der Bindung, sondern deren Qualität. Wer sich z. B. als Kind sowohl mit seinen leiblichen Eltern als auch mit einem Stiefelternteil gut versteht, kann in einer Patchwork-Familie genauso glücklich sein wie in einer traditionellen. Gleiches gilt für Beziehungen oder Familien mit zwei gleichgeschlechtlichen Elternteilen. Obwohl die gesellschaftliche Akzeptanz für dieses Partnerschaftsmodell weiterhin wächst, vollzieht sich diese Entwicklung nur langsam. Erst seit Ende letzten Jahres ist es beispielsweise homosexuellen Paaren in Deutschland möglich, zu heiraten und Kinder zu adoptieren. Bis dieses Beziehungsmodell jedoch so weit in der Gesellschaft verankert ist wie das der Patchwork-Familie, wird vermutlich noch einige Zeit vergehen.

Polygame Bindungen als Beziehungsmodell

Verhältnismäßig wenig Akzeptanz findet sich in Deutschland für polygame Beziehungsformen wie die „offene Beziehung“ oder die Polyamorie. Diese brechen das monogame Zweiergefüge der festen Partnerschaft im traditionellen Sinn auf – sowohl auf der emotionalen als auch auf der sexuellen Ebene. Während in offenen Beziehungen meist nur der sexuelle Kontakt zu anderen Menschen außerhalb der eigenen Partnerschaft gepflegt wird, führen polyamourös lebende Menschen sogar mehrere partnerschaftliche Liebesbeziehungen gleichzeitig. Obwohl nicht-monogame Beziehungen so alt sind wie die Menschheit selbst, liegt der Unterschied eines polygamen Beziehungsmodells darin, dass die Untreue nicht unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit stattfindet, sondern das „Fremdgehen“ bzw. „Fremdlieben“ mit dem Wissen und der Zustimmung aller Beteiligten geschieht. Doch passen diese Arten von zwischenmenschlichen Bindungen wirklich in die heutige Gesellschaft? Für die, die von ihnen überzeugt sind, mögen sie funktionieren. Grundsätzlich aber stehen die meisten Deutschen solchen Beziehungsformen nach wie vor äußerst kritisch gegenüber. Für sie ist eine feste und exklusive Bindung mit nur einem Partner damals wie heute das erstrebenswerteste Partnerschaftsmodell.

 

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